24.02.2018 20:54 Uhr

Stimmen: "Das Derby hat immer eigene Gesetze"

Christoph Kramer (r.) verblüffte sogar seinen Trainer mit seinem spektakulären Tor
Christoph Kramer (r.) verblüffte sogar seinen Trainer mit seinem spektakulären Tor

Der FC Bayern München kam am 24. Spieltag gegen Hertha nicht über ein torloses Unentschieden hinaus, die Gladbacher beendeten dagegen ihren Torlos-Fluch. Im hitzigen Nordderby setzte sich am Ende Werder Bremen durch ein umstrittenes Tor gegen den Hamburger SV durch. Die Stimmen. 

Werder Bremen - Hamburger SV 1:0

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen) ... zum Derbysieg: "Der Sieg hat eine große Bedeutung für uns. Das ist ein wichtiger Sieg für Werder Bremen und diese Stadt. Es war ein zähes Spiel. Es war nicht unverdient, weil wir das Spiel gemacht haben."

... zur Vorfreude auf das Nordderby (vor dem Spiel): "Ein Nordderby zuhause spielen zu dürfen, das gehört sicher zu den absoluten Highlights. Ich bin ganz ehrlich, dass ich mich gemeinsam mit der Mannschaft sehr darauf gefreut habe."

Ishak Belfodil (Siegtorschütze Werder Bremen) ... zum Spiel: "Heute Abend gegen den HSV gewonnen zu haben, das ist ganz wichtig für uns."

... zum Siegtor: "Ich hatte Sorge, dass ich vielleicht im Abseits gestanden habe, deshalb habe ich auch nur zögerlich gejubelt. Dann habe ich mich sehr gefreut."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Hamburger SV) ... zur Derby-Niederlage: "Das war ein Rückschlag. Ob es ein entscheidender Rückschlag ist, das vermag ich nicht zu beurteilen. Das war natürlich sehr hart. Die tabellarische Situation ist uns allen bewusst. Trotzdem haben wir eine Restchance. Wir müssen alles dafür tun, um nicht zu resignieren. Es wäre fatal, wenn wir jetzt die Flinte ins Korn schmeißen. Meine Aufgabe ist es jetzt, die sportliche Abteilung zu unterstützen und zu schützen. Bittere Niederlagen sind ein Teil des Sports."

... zum Gegentor: "Ich will das nicht mehr hören. Was sind das für Leute, die da in Köln sitzen? Jeder, der ein bisschen Fußball gespielt hat, der sieht, dass es Abseits ist. Dann haben die eben nicht Fußball gespielt und sind bewusst Schiedsrichter geworden, weil sie dort besser aufgehoben sind. Da kannst du tausend Linien ziehen, das ist Abseits."

... zu den Hamburger Pyro-Chaoten: "Das sind keine HSV-Fans, das sind Fußball-Zerstörer. Die haben mit Fan-Dasein nichts zu tun und wollen dem Fußball schaden. Wir müssen weitere daran arbeiten, dass diese Leute nicht im Stadion sind. Das ist eine wichtige Aufgabe des gesamten Bundesliga-Fußballs. Das wird empfindliche Strafen nach sich ziehen, das ist doch klar."

Bernd Hollerbach (Trainer Hamburger SV) ... zum Derby (vor dem Spiel): "Das Derby hat immer eigene Gesetze. Emotionen sind wichtig und das wir aggressiv sind. Wir haben noch elf Endspiele, heute ist eines davon. Das Derby muss man positiv sehen, wir können hier viel richten."

Jens Todt (Sportdirektor Hamburger SV) ... zur Ausgangssituation vor dem Spiel (vor dem Spiel): "Wir stehen tabellarisch mit dem Rücken zur Wand. Heute haben wir die Chance, den Abstand zu verringern. Dafür werden wir alles tun. Mit einem guten Spiel und einem Sieg können wir einiges drehen."

... zur Frage, ob er angesichts der sportlichen Situation noch ruhig schlafen könne (vor dem Spiel): "Wir haben alle schon besser geschlafen, das ist doch klar. Aber wir sind überzeugt von unserer Mannschaft, dass wir die Klasse halten können."

... zur Frage, ob er eine Zukunft beim HSV habe (vor dem Spiel): "Das ist momentan überhaupt kein Thema, vertragliche Dinge von Einzelpersonen spielen überhaupt keine Rolle. Wir müssen in der Liga bleiben, das ist alles was zählt."

André Hahn (Hamburger SV) ... zur Niederlage: "Wir sind der HSV, wir haben es immer geschafft. Und wir werden alles dafür tun, es auch in diesem Jahr wieder zu schaffen. Da hindert uns auch die Niederlage nicht. Die Niederlage ist scheiße und tut gerade im Derby brutal weh. Wir geben nicht auf und kämpfen weiter. Wir sind nicht umsonst der HSV."

... zum Bremer Siegtor: "In meinen Augen ist es ein Abseitstor, darum darf es nicht zählen. Es ist natürlich bitter, dass wir wegen so einem Tor verlieren."

Schiedsrichter Felix Zwayer ... zu den Pyro-Chaoten: "In erster Linie geht es um die Sicherheit der Spieler. In der einen oder anderen Situation hat das Abbrennen von Pyrotechnik überhandgenommen. Dann haben wir zweimal unterbrochen. Am Ende ist es dann doch glimpflich abgegangen."

... zum Siegtor: "Wenn alle Gelehrten darüber streiten, dann ist es keine Situation, die klar und eindeutig ist. Am Ende ist mit dem technischen Hilfsmittel der Linie eine korrekte Entscheidung getroffen worden."

 

Bayern München - Hertha BSC 0:0

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München):

... über das torlose Unentschieden: "Wir haben trotz des Unentschiedens eine engagierte Leistung gezeigt. Wir haben unsere Torchancen aber nicht genutzt und dann wird es schwer, gegen eine Mannschaft, die das so clever gemacht hat, wie die Hertha. Wir können aber auch mit dem Punkt leben."

... über den angeschlagenen Kingsley Coman: "Er hat sich an der Kapsel verletzt. Unser Arzt meinte aber, es sei keine besonders schlimme Verletzung. Wir werden in den nächsten Tagen sehen, wie sich das entwickelt."

David Alaba (Bayern München): "Es war kein einfaches Spiel. Der Gegner war unangenehm, stand defensiv sehr gut und hat die Räume sehr eng gemacht. Wir haben uns trotzdem Chancen herausgespielt, aber wenn man gewinnen will, muss man seine Chancen nutzen. Die haben wir heute leider liegen lassen."

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Wir haben defensiv sehr gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Zwei-, dreimal haben wir ihnen aber Räume gegeben, dann hat es gebrannt. Wir waren eine sehr unangenehme Mannschaft, haben es aber nicht geschafft, unsere Konter konsequent auszuspielen. Mehr war nicht drin. Wir müssen sehr, sehr zufrieden sein."

Davie Selke (Hertha BSC): "Wir haben vom Trainerteam ein gutes Konzept mitbekommen. Das haben wir sehr gut umgesetzt, jeder hat seine Aufgabe erledigt. Wenn du in München einen Punkt mitnimmst, ist das überragend."


VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt 1:0

Tayfun Korkut (Trainer VfB Stuttgart): "Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es war der erwartet starke Gegner. Wir haben sehr gut verteidigt und deshalb verdient gewonnen. Die drei Punkte tun gut. Wir werden weiter arbeiten. Es läuft nichts von selber. Wir dürfen keine Zufriedenheit ausstrahlen und müssen unser Ziel immer vor Augen haben."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das Niveau war gar nicht gut - und wir waren noch schlechter. Wenn man solch eine Leistung abliefert, kann man keine Punkte holen. Deshalb sind wir sehr enttäuscht. Die Art und Weise, wie wir das Spiel geführt haben, ärgert mich maßlos. Wir müssen daran arbeiten, dass wir nach guten Spielen auch mal nachlegen."


1899 Hoffenheim - SC Freiburg 1:1

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "In der ersten Halbzeit haben wir es ganz ordentlich gemacht. Leider war die Boxbesetzung nicht so, um ein Tor zu erzielen. Die Chancen waren nicht so klar, um ein zweites Tor zu erzielen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir haben alles abgearbeitet. Aber wir haben nicht so rausgespielt, dass wir uns Torchancen erspielen konnten. Wir wollen und müssen besser Fußball spielen."


Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach 0:1

André Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir sind in der ersten Halbzeit nicht so gut ins Spiel gekommen und wirkten gehemmt. Ich will das gar nicht auf die Atmosphäre im Stadion schieben, aber die war so negativ wie noch nie in dieser Saison. In der zweiten Halbzeit war es dann ein offener Schlagabtausch, der durch einen Fernschuss entschieden wurde. Der Sieg für Mönchengladbach war aufgrund der gesamten 90 Minuten nicht unverdient. Wir haben aber keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel. Wir haben die Partie sehr gut im Griff gehabt, uns gleich am Anfang drei gute Möglichkeiten erspielt und defensiv wenig zugelassen. Dass Chris Kramer mit links so einen raushaut, ist nicht nachvollziehbar. So was kann der normal gar nicht, auch nicht im Training. Es ist eine gewisse Erleichterung zu spüren."


FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 1:1

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Wir sind nicht gut reingekommen ins Spiel. Nach dem Gegentor haben wir ein paar Minuten gebraucht. Wichtig war der Ausgleich vor der Pause. Über 90 Minuten gesehen war es ein leistungsgerechtes Unentschieden."

Leon Balogun (FSV Mainz 05): "Es ist ärgerlich, wie wir das erste Tor bekommen. Aber ein Punkt ist besser als keiner. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Wir müssen das nächste Woche in Hamburg aber bestätigen."

Danny Latza (1. FSV Mainz 05): "Wolfsburg war am Anfang besser, wir haben dann nachgezogen. Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis. Wolfsburg stand gut, Labbadia hat die Mannschaft gut eingestellt. Es war schwer, da durchzukommen. Es ist wichtig, dass wir nicht verloren haben, wir nehmen den einen Punkt gerne mit."

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg)

... zum Spiel: "Viele Dinge sind aufgegangen, wir haben unglaublich gut verlagert. Wir wollen Fußball spielen, aber wir wollen auch über die Arbeit kommen. In der zweiten Halbzeit hat Mainz ein bisschen höher verteidigt. Wir hatten dann große Torchancen. Wenn wir eiskalt sind, dann kontern wir sie aus."

... zu den ersten Erkenntnissen: "Wir müssen an vielen Sachen arbeiten. Aber momentan zählt erst mal, was der Mannschaft gut tut. Wir wollten geschlossener auftreten, das ist uns gut gelungen. Dass wir Fußball spielen können, das wusste ich vorher schon. Die Mannschaft will, und wir müssen die Handlungsschritte mitgeben. Wir wissen um die Situation, ich unterschätze die Situation überhaupt nicht. Wir müssen unsere Stärken nach vorne stellen."

... zur Frage, ob er nervös sei (vor dem Spiel): "Momentan bin ich relativ ruhig, weil wir uns nur auf das Wesentliche konzentriert haben. Ich bin selber sehr gespannt, wie sich meine neue Mannschaft heute präsentieren wird. Wir haben uns gut vorbereitet."

... zur sportlichen Situation beim VfL Wolfsburg (vor dem Spiel): "Die Situation ist sehr trügerisch. Man muss sehr vorsichtig sein. Alle anderen wissen, dass sie dabei sind. Wir waren immer nur so halb dabei. Man darf nie glauben, dass man über Wasser gehen kann, auch wenn man es zweimal geschafft hat. Ich habe einen Heidenrespekt vor solchen Aufgaben, aber ich habe auch die Power dazu, der Mannschaft den Input zu geben, den sie jetzt in dieser Saison mit drei Trainerwechseln braucht. Ich habe mich darauf eingelassen. Wir müssen jetzt ein Stück zusammenrücken."

Paul Verhaegh (VfL Wolfsburg): "Wir haben ein ganz ordentliches Auswärtsspiel gemacht, aber wir hätten mit einer Führung in die Pause gehen müssen. Es ist völlig verdient, dass wir einen Punkt mitnehmen. Es war sogar noch mehr für uns drin, der Trainer hat uns gut auf die Partie eingestellt."