26.02.2018 22:33 Uhr

BVB strauchelt vor Grusel-Kulisse

Auf der Südtribüne, die insgesamt 24.500 Stehplätze fasst, ging es deutlich ruhiger zu als sonst
Auf der Südtribüne, die insgesamt 24.500 Stehplätze fasst, ging es deutlich ruhiger zu als sonst

Vor der schwächsten Kulisse seit 20 Jahren ist Borussia Dortmund ohne die lautstarke Unterstützung der Gelben Wand ins Straucheln geraten.

Begleitet von stillen Fanprotesten gegen Montagsspiele musste der BVB zum Abschluss des 24. Spieltages der Fußball-Bundesliga ein 1:1 (1:0) gegen den FC Augsburg hinnehmen und hat auf dem zweiten Tabellenplatz nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem Erzrivalen Schalke 04.

Marco Reus (16.) hatte den BVB in Führung gebracht, Kevin Danso (73.) erzielte vor nur 54.300 Zuschauern den Ausgleich für den FCA.

BVB-Angreifer André Schürrle zeigte sich im Anschluss frustriert: "Auch aufgrund der Leistung sind wir sehr enttäuscht heute. Wir hatten eine große Chance."

Den zuvor schwächsten Besucherzuspruch hatten die Westfalen am 28. März 1998 verbucht, als 54.000 Zuschauer zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg zugegen waren.

Grusel-Kulisse am Montagabend

Auf der Südtribüne, die insgesamt 24.500 Stehplätze fasst, ging es deutlich ruhiger zu als sonst. Aber es gab nicht nur Löcher in der gelben Wand, auch auf den anderen Tribünen blieben Plätze leer. Zehntausende Dauerkartenbesitzer ließen ihre Tickets verfallen.

Eine Choreographie fand nicht statt, es gab lediglich Spruchbänder gegen Montagsspiele. Es waren zwar immer wieder Fangesänge zu hören, doch insgesamt kam nicht sonderlich viel Stimmung auf.

Vor einer Woche in Frankfurt hatten die Eintracht-Fans mit verschiedenen Protestaktionen ihren Unmut über die Spieltagszerstückelung unübersehbar zum Ausdruck gebracht, in Dortmund entschied man sich für einen Boykott. Unter den rund 300 im Bündnis organisierten Fanklubs gab es eine breite Basis, die sich gegen den Besuch im Stadion entschied.

BVB vor der Pause dominant

Anders als noch vor rund einem Jahr, als die Südtribüne im Spiel am 18. Februar gegen den VfL Wolfsburg aufgrund einer Strafe komplett gesperrt war, unterstützten die anwesenden Fans ihre Mannschaft nach Kräften und sahen direkt zu Beginn eine gute Möglichkeit von Schürrle (1.), der auch am Treffer von Reus beteiligt war.

Reus leitete einen Konter selbst ein, verlagerte das Spiel dann auf Mario Götze, der auf Schürrle weiterleitete. Schürrle spielte den Ball scharf vor das Tor, wo Reus mit einem Heber zur Stelle war.

Der ersatzgeschwächte Gegner konnte gegen die Borussia nur selten Akzente setzen. Durch die Gelbsperre von Daniel Baier fehlten den Schwaben alle drei Spielführer, da auch dessen Vertreter Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw wegen Verletzungen weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Gefährlichste Aktion der ersten Hälfte war ein Freistoß von Jonathan Schmid (43.), den BVB-Schlussmann Roman Bürki mit etwas Glück entschärfen konnte.

Danso belohnt engagierte Augsburger

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste besser ins Spiel und drängten auf den Ausgleich. Erneut war es der Augsburger Aktivposten Schmid (56.), der eine scharfe Hereingabe knapp neben den rechten Pfosten setzte.

Dann war es Danso, der den Gästen gegen die in der zweiten Hälfte schwachen Dortmunder einen verdienten Punkt sicherte.