07.03.2018 12:19 Uhr

Rampenlicht: Ex-Bochumer fordert Mascherano

Felix Bastians war eineinhalb Jahre lang Kapitän des VfL Bochum
Felix Bastians war eineinhalb Jahre lang Kapitän des VfL Bochum

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball.de in einem China-Spezial auf den ehemaligen Kapitän des VfL Bochum, einen Knipser aus dem Rheinland und einen brasilianischen Nationalspieler, der einst für Bayer Leverkusen kickte.

Im Januar dieses Jahres endete die monatelange Schlammschlacht zwischen Felix Bastians und den Klubverantwortlichen des VfL Bochum. Der Abwehrspieler hatte sich nach einem Vorfall bei einem gemeinsamen Mittagessen derart echauffiert und beleidigend geäußert, dass er vom ehemaligen Sportvorstand Christian Hochstätter für zwei Wochen suspendiert wurde.

Einige Monate später fand das Chaos mit Bastians' Wechsel ins Reich der Mitte einen Schlusspunkt. "Felix ist zu mir gekommen und hat um die Freigabe gebeten, weil er nicht mehr für den VfL spielen will. Wir haben immer betont, dass er in unseren sportlichen Planungen eine wichtige Rolle spielt. Wenn der Spieler aber kein Interesse mehr zeigt, muss man über anderweitige Lösungen nachdenken", erklärte der damalige VfL-Coach Jens Rasiejewski.

Am vergangenen Wochenende stand der 29-Jährige beim Saisonauftakt der chinesischen Super League das erste Mal für seinen neuen Verein Tianjin Teda auf dem Platz. Dort kickt er unter anderem mit dem früheren Chelsea-Star John Obi Mikel. Ehrfurcht dürfte Bastians allerdings ein Name eingeflößt haben, den der Spielbogen in Reihen des Gegners Hebei China Fortune FC bereithielt. Dort feierte Ex-Barça-Star Javier Mascherano sein China-Debüt. Diesmal trennten Bastians und Mascherano allerdings weder Ligen noch Titel - das Spiel endete 1:1.

Unglückliche Figur beim Gegentreffer

Bastians lieferte in der Innenverteidigung eine solide Partie ab und hatte den ehemaligen Weltklasse-Stürmer Ezequiel Lavezzi meist im Griff. Einzig vor dem späten Ausgleich verlor der frühere Kapitän des VfL das entscheidende Kopfballduell am Fünfmeterraum.

Tianjin Teda ist die mittlerweile 13. Vereinsstation des Abwehrchefs. Schon in der Jugend spielte der gebürtige Bochumer für den VfL und Borussia Dortmund. Über verschiedenste Leihstationen in England und ein kurzes Gastspiel bei den Young Boys Bern kehrte er 2009 nach Deutschland zurück.

Der 1,88 Meter große Verteidiger stand beim SC Freiburg und Hertha BSC unter Vertrag, bevor er im Januar 2015 zu seiner alten Liebe zurückkehrte. Bei den Bochumern war Bastians eine absoluten Identifikationsfigur.

Modeste trifft wie er will

Einen ähnlichen Stellenwert besaß Anthony Modeste beim 1. FC Köln. Der Franzose ballerte den FC in der vergangenen Saison mit 25 Treffern in die Europa League und war der Publikumsliebling schlechthin.

Sein Wechsel nach China ging allerdings auch nicht ohne Chaos über die Bühne. Der wechselwillige Mittelstürmer wurde im letzten Sommer vom Training freigestellt, ging in der Folge dagegen juristisch vor. Der Transfer-Hickhack gipfelte in einer rund 35 Millionen Euro schweren Ablösesumme, für die die Geißböcke ihren Top-Torjäger in die Volksrepublik ziehen ließen.

Bei seinem aktuellen Verein Tianjin Quanjian FC hatte der bullige Angreifer keinerlei Anlaufschwierigkeiten und erzielte in seiner Premierensaison sieben Tore. In der ersten Partie der neuen Spielzeit war der 29-Jährige sogar gleich doppelt erfolgreich.

Beim 4:0-Erfolg über Henan Jianye war Modeste zwei Mal aus Mittelstürmerposition per Kopf zur Stelle. Die von Paulo Sousa trainierte Mannschaft liegt nach dem Kantersieg auf dem zweiten Platz.

Ex-Bayer startet schwach

Nicht so positiv verlief dagegen der Saisonauftakt von Beijing Guoan. Das Team aus der chinesischen Hauptstadt unterlag Shandong Luneng mit 0:3. In der von Roger Schmidt trainierten Mannschaft spielt auch ein alter Bekannter aus der Bundesliga: Renato Augusto.

Der brasilianische Nationalspieler stand zwar über die vollen 90 Minuten auf dem Platz, konnte im linken Mittelfeld aber kaum offensive Impulse setzen.

Der 30-Jährige kickte viereinhalb Jahre für Bayer Leverkusen, bevor er über Corinthians SP in die Super League. Dort ist der Brasilianer seit zwei Jahren eine feste Größe im offensiven Mittelfeld, in der vergangenen Spielzeit kam der Rechtsfuß auf vier Tore und drei Assists.

Außerdem zählt Augusto zum Kader der Seleçao für die kommende WM in Russland. Das gab Nationaltrainer Tite vor rund drei Wochen in einem Interview mit "UOL Esporte" bekannt. Er ist der einzige Spieler im vorläufigen Aufgebot, der sein Geld in China verdient.

Tom Kühner