31.03.2018 22:05 Uhr

Stöger: "Waren fahrig und wenig konsequent"

Peter Stöger wirkte nach der Pleite in München angeschlagen
Peter Stöger wirkte nach der Pleite in München angeschlagen

Nach der deutlichen 0:6-Klatsche in München hat BVB-Trainer Peter Stöger Klartext gesprochen und ist hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gegangen. Um seinen Job macht sich der Österreicher nicht allzu große Sorgen.

Peter Stöger, wie bewerten Sie das 0:6 beim FC Bayern?

Peter Stöger: Das Ergebnis ist in der Höhe vollkommen in Ordnung. Wir haben eine Mannschaft gesehen, die bereit war, eine Mannschaft, die unsere Fehler ausgenutzt hat, giftig war, das Spiel zu gewinnen, in die Zweikämpfe zu gehen - Dinge, die ich bei meiner Mannschaft nicht wahrgenommen habe. Sie war fahrig, wenig konsequent im Defensivverhalten, es ist ganz einfach gegangen. Wir haben davon profitiert, dass die Bayern nächste Woche ein ganz wichtiges Spiel und rausgenommen haben. Deshalb sind wir mit eineinhalb blauen Augen davongekommen.

Aber hätten Sie nicht mehr Gegenwehr erwartet?

Wir haben die Grundtugenden, die in Dortmund auch mal Basis für Erfolg waren, nicht zum ersten Mal seit wir zusammenarbeiten vermissen lassen. Die Art und Weise wird einer Mannschaft, die den Anspruch hat, die Nummer zwei in Deutschland zu sein und irgendwann mal nach oben zu schauen, nicht gerecht. Davon sind wir weit entfernt.

Fürchten Sie, dass der BVB nun sogar einen Champions-League-Platz verpassen könnte?

Wir werden sprechen müssen, was nicht gepasst hat. Das waren ein paar Dinge, die wir schon die letzten Spiele immer wieder betont haben. Wir holen gemeinsam momentan relativ viel raus, deshalb sind wir in einer Position, in der wir um die Champions-League-Plätze spielen können. Natürlich bin ich der Meinung, dass wir das schaffen können, aber ich sage seit Wochen: Es wird knapp, ist keine Selbstverständlichkeit. Wir haben es selbst in der Hand, ich gehe davon aus, dass wir so ein Spiel nicht jede Woche absolvieren, nicht immer auf so einen Gegner treffen - und die Champions League erreichen werden."

Was ist jetzt zu tun? 

Vielleicht ist es mal eine ganz gute Situation, damit man im Verein alle Steine umdreht. Man muss nicht nur Rädchen, sondern ein paar Räder drehen. Da gehört die Position des Trainers dazu, man muss schauen, welche Art Fußball will man spielen, wofür will der Verein stehen. Dann muss man schauen, welche Spieler man für diese Spielidee braucht. Man muss es kritisch, vielleicht noch kritischer betrachten als man es eh schon macht.

Was wird dann aus Ihrer Person?

Um meine Person geht es überhaupt nicht. Ich bin froh und stolz, hier arbeiten zu können. Aber mein Leben definiert sich nicht darüber, dass ich beim BVB an der Seitenlinie stehe, ich bin ein aufgeräumter und glücklicher Mensch.