03.04.2018 10:53 Uhr

Darmstadt sendet "kleines Lebenzeichen"

Der SV Darmstadt darf weiter vom Klassenerhalt träumen
Der SV Darmstadt darf weiter vom Klassenerhalt träumen

Seit fünf Spielen ist der SV Darmstadt 98 ohne Niederlage, mit dem 1:0 über Tabellenführer Fortuna Düsseldorf gelang der erste Heimsieg seit über einem halben Jahr. Und trotzdem steht die Mannschaft weiter auf Rang 17 der 2. Fußball-Bundesliga. 

Von einer Wende oder gar Auferstehung wollte Trainer Dirk Schuster deswegen am Abend des Ostermontags auch nicht sprechen. Der Sieg sei nur "ein weiteres kleines Lebenszeichen" im Kampf um den Klassenverbleib gewesen.

"Ich bin sehr glücklich und sehr stolz, mit welcher kämpferischen Einstellung, mit welcher Moral und welcher Mentalität die Mannschaft diesen wichtigen Sieg über die Zeit gebracht hat", lobte Schuster.

Zugleich ließ der 50-Jährige jedoch keine Euphorie aufkommen: "Ich denke, dass wir gut beraten sind, weiter hart zu arbeiten, weiter ruhig zu arbeiten, um unser Ziel am Ende gemeinsam zu erreichen", sagte der Coach, der die Mannschaft im Dezember nach der Beurlaubung von Torsten Frings übernommen hatte.

Dreier über die Zeit gerettet

Am ausverkauften Böllenfalltor beim letzten Flutlichtspiel vor dem Stadionumbau machten die Lilien gegen Düsseldorf ein Wechselbad der Gefühle durch: Nach fünf Minuten vergab der Südkoreaner Dong Won Ji aus kurzer Distanz die Riesenchance zur Führung. Dann hatte Düsseldorf mehrere gute Gelegenheiten. Tobias Kempe gelang in der 38. Minute mit einem abgefälschten Schuss die Führung. 

Doch nach der Gelb-Roten Karte für Abwehrspieler Fabian Holland in der 43. Minute wegen wiederholten Foulspiels mussten die Lilien mehr als eine Halbzeit in Unterzahl spielen. Düsseldorf traf im zweiten Durchgang noch zweimal den Pfosten. Aber am Ende rettete das engagiert kämpfende Schuster-Team den Dreier über die Zeit.

"Genauso müssen wir weitermachen"

"Das war ein lang ersehnter Sieg", sagte Torschütze Kempe. "Die Fans waren Wahnsinn. Genau das hat uns heute auch belebt." Auch der Mittelfeldspieler, mit sieben Saisontreffern bester Torschütze der Lilien, sprach von einem Lebenszeichen an die Konkurrenz. "Genauso müssen wir weitermachen."

Als letztes Team aus dem Tabellenkeller war der Bundesliga-Absteiger am 28. Spieltag angetreten. Die Tabellennachbarn Kaiserslautern, Aue und Fürth hatten zuvor gewonnen. "Druck ist immer da", sagte Kempe. "Du kannst aber nicht jede Woche auf die Tabelle gucken. Die ganze Liga ist brutal eng." 

Liga ist "einfach verrückt"

Kapitän Aytac Sulu gestand jedoch, dass er die Tabelle doch im Blick gehabt hatte. "Jetzt kann ich es ja sagen: Als ich am Sonntag auf der Couch saß, habe ich gedacht: Das kann doch nicht wahr sein." Die Liga sei in dieser Saison "einfach verrückt". Tatsächlich trennen den Tabellenvierten Ingolstadt vom 17. Darmstadt gerade neun Punkte - bei 18 maximal möglichen Zählern in den ausstehenden sechs Spielen. 

Am nächsten Wochenende wartet mit dem Tabellendritten Holstein Kiel bereits das nächste "dicke Brett" auf das Schuster-Team. "Dort wollen wir dann an die guten Leistungen anknüpfen und den Aufwärtstrend fortsetzen", sagte Schuster.