07.04.2018 14:36 Uhr

Frank Rost fordert "gravierende Veränderungen" beim HSV

Fordert ein Umdenken beim HSV: Ex-Keeper Frank Rost
Fordert ein Umdenken beim HSV: Ex-Keeper Frank Rost

Torwart-Urgestein Frank Rost stand in der Fußball-Bundesliga für den Hamburger SV und Schalke 04 zwischen den Pfosten. Am Wochenende treffen seine Ex-Vereine aufeinander. Die Vorzeichen könnten dabei kaum unterschiedlicher sein.

Entsprechend pessimistisch schätzt Rost die Chancen des Tabellen-Schlusslichts aus dem hohen Norden ein. "Die Statistik spricht eine klare Sprache. Der HSV hat in der ganzen Saison vier Spiele gewonnen. Wenn sie es jetzt am Samstag gegen Schalke nicht packen, dann kann das schon die Fahrkarte für die 2. Liga sein", sagte der 44-Jährige im "Reviersport"-Interview. Abgeschrieben hat er die Rothosen allerdings nicht: "Noch hat der HSV aber eine Möglichkeit. Im Fußball gibt es auch verrückte Geschichten."

Nichtsdestotrotz spart der Ex-Keeper nicht mit Kritik am Liga-Dino. "Wenn es in dieser Saison nicht für den Klassenerhalt reichen sollte, darf man nicht zur Tagesordnung übergehen. Der HSV muss dann gravierende Veränderungen herbeiführen. Die permanente Unruhe in den Klub hängt mit dem ganzen Konstrukt zusammen", analysierte Rost.

Sportlich sieht er das größte Problem im schwachen Angriff der Hamburger: "Sie machen zu wenig Tore. Sobald sie einen Treffer kassieren, war es das fast schon. Das hat sich bei den Spielern manifestiert. Es ist gar nicht böse gemeint, sondern einfach in den Köpfen drin."

Kleine Spitze für Max Meyer

Auf Schalke herrscht derweil eitel Sonnenschein. Die Königsblauen können als Tabellenzweiter fast schon für die Champions League planen. Einziger Wermutstropfen: In Leon Goretzka verliert der Klub im Sommer einen wichtigen Leistungsträger. Auch Eigengewächs Max Meyer steht wohl vor einem Abschied.

Für Rost gehört der Verlust von Stammkräften zum Fußball-Geschäft dazu. Der gebürtige Chemnitzer hofft, dass die Knappen "in drei, vier Jahren besser mithalten können, wenn sich Konkurrenten um ihre Spieler bemühen."

Verständnis zeigt er für Schalkes Sportvorstand Christian Heidel, der sich vom 22-jährigen Meyer nicht hinhalten lassen wollte. "Wenn Meyer nicht bleiben will, dann gibt es für Schalke halt eine andere Lösung. Er muss es letztlich selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist", so der 426-fache Bundesligaspieler.

Für Meyer hat er abschließend noch eine kleine Spitze parat: "Im Gegensatz zu Leon Goretzka, der seine Qualität schon auf internationaler Ebene bewiesen hat und sich bei den Bayern durchsetzen wird, hat es Max Meyer noch nicht nachgewiesen, auf hohem Spieltempo permanent abzuliefern."