09.04.2020 19:59 Uhr

Damals: Málaga-Wahnsinn beim BVB: "Wir rasten alle aus!"

Felipe Santana erzielte das 3:2 für den BVB gegen Málaga
Felipe Santana erzielte das 3:2 für den BVB gegen Málaga

Vor genau sieben Jahren stand ganz Dortmund Kopf: In letzter Sekunde dreht Borussia Dortmund das verloren geglaubte Rückspiel im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Málaga. Ein magischer Abend, der in die BVB-Vereinsgeschichte eingeht. Und ein dazu passender Jubel.

"Schieber, Reus - Reus in die Mitte, nun mach ihn rein! TOR, TOR, TOR, TOR, TOR, TOR, TOR, TOOOOOOR, TOOOOOOOOR, TOOOOOOOR für Borussia Dortmund! 3:2! Wir rasten alle aus!"

Dieser frenetische Torschrei aus dem BVB-Netradio wird jedem eingefleischten Fan noch immer bestens vertraut sein - obgleich der Torschütze in den dramatischen letzten Aktionen des Champions-League-Abends an jenem 9. April 2013 zunächst völlig unterging.

Für die Kommentatoren der Schwarzgelben im klubeigenen Internet-Radio, Norbert Dickel und Danny Fritz, war das zunächst eher unwichtig. "Ich pack es ja nicht", schrie Fritz mehrfach in völliger Ekstase ins Mikrofon: "Ich weiß gar nicht wer's gemacht hat. Das ist sowas von scheißegal!"

Abwehr-Recke Felipe Santana, in der Schlussphase als Mittelstürmer in vorderster Front, erlöste die Hausherren mit seinem Treffer. Der BVB stand plötzlich im Halbfinale.

"Jetzt kommt das Wunder von Dortmund"

Nach dem 0:0 im Hinspiel verlief die Partie in Dortmund zunächst alles andere als erhofft. Routinier Joaquín erzielte nach Iscos Vorlage das 1:0 für die Gäste (25.) und damit das wichtige Auswärtstor für die Spanier. Robert Lewandowskis Ausgleichstreffer (40.) vor der Halbzeit war zwar wichtig, reichte aber noch nicht zum Weiterkommen.

Als Eliseu (82.) mit seinem Tor zum 2:1 die Andalusier erneut auf die Siegerstraße brachte, glaubten nur noch die Wenigsten im Signal-Iduna-Park an ein Wunder. Ganz anders BVB-Kommentator Fritz, der nach dem 2:2 von Marco Reus in der 90. Minute euphorisch ankündigte: "Jetzt kommt das Wunder von Dortmund!"

Als hätten die elf Borussen auf dem Rasen die Anfeuerungsrufe aus dem Radio gehört, stürmte der BVB abermals in Richtung Südtribüne, um den Siegtreffer mit letzter Kraft zu erzwingen.

Der Brasilianer Santana, der nach Stationen beim Lokalrivalen Schalke 04, Olympiakos Piräus und Kuban Krasnodar Anfang 2017 in seine Heimat zu Atlético Mineiro zurückkehrte, stocherte das Leder 67 Sekunden nach dem Ausgleich über die Linie. Der Rest war ein frenetischer, schwarzgelber Jubel: Auf dem Platz, auf den Tribünen - und im Radio.

Gerrit Kleiböhmer