09.04.2018 16:45 Uhr

Watzke und Co. gegen eine Superliga

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke glaubt nicht an eine europäische Superliga
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke glaubt nicht an eine europäische Superliga

Führende Funktionäre aus der Fußball-Bundesliga halten die Gründung einer europäischen Superliga oder einer Weltliga für unwahrscheinlich.

"Ich kann mir niemals vorstellen, dass Real Madrid oder Bayern München nicht mehr in ihrer nationalen Liga spielen", sagte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einer Umfrage des Fachmagazins "kicker". "Jedes Konzept, das die nationalen Ligen ausklammern würde, wird scheitern", sagte Watzke.

Für Borussia Mönchengladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers bleibt die Bundesliga ein "Erfolgsmodell": "Sie ist unantastbar und für mich in einer anderen Form nicht vorstellbar."

Axel Hellmann, Vorstand bei Eintracht Frankfurt, prognostiziert: "Die Bundesliga wird sowohl sportlich als auch wirtschaftlich weiterhin hinter England, aber vor Spanien, Italien und Frankreich auf Toplevel positioniert sein."

Watzke warnt erneut vor Abschaffung von 50+1

Finanzielle Einschränkungen wie Gehalts- oder Ablöse-Obergrenzen sind für Geschäftsführer Frank Briel von 1899 Hoffenheim zwar wünschenswert, "aber aufgrund der bestehenden Rechtslage illusorisch".

Watzke ist ähnlicher Meinung: "Wenn Paris das Gehalt eines Stars deckeln muss, wird er eben Tourismus-Botschafter von Katar. Dann ist das Thema durch." Schippers sieht in einer "national und international wirksamen strikten Financial-Fair-Play-Regelung" eine Lösung.   

Der Fortbestand der 50+1-Regel wird von Watzke einmal mehr verteidigt. "Der größte Fehler ist zu glauben, dass sich die Wettbewerbssituation durch das Abschaffen ändern würde", sagte er. "Wenn du 50+1 abschaffst, lässt sich das Rad später nicht mehr zurückdrehen."

Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga hatte Ende März für die Beibehaltung der 50+1-Regel gestimmt, welche die Übernahme der Stimmenmehrheit durch Investoren verhindert.