12.04.2018 14:11 Uhr

Köln vor Neu-Anfang mit Ruthenbecks Großcousin?

Stefan Ruthenbecks Zeit als Köln-Coach läuft ab
Stefan Ruthenbecks Zeit als Köln-Coach läuft ab

Stefan Ruthenbeck wirkte beinahe erleichtert, als Armin Veh verkündete, was alle längst ahnten. "Wir wollen für Klarheit sorgen: Stefans Vertrag endet im Sommer", sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln am Donnerstag mit starrer Miene und machte den Weg frei für einen umfassenden Neuanfang des Krisen-Klubs. Den wird wohl Markus Anfang in Angriff nehmen, auch wenn Veh die seit Tagen wabernden Spekulationen um den derzeitigen Coach von Holstein Kiel nicht kommentieren wollte.

"Wir werden auch da zeitnah sicher etwas bekannt geben. Ich sage aber keine Namen", sagte Veh. Der gebürtige Kölner Anfang, kurioserweise Ruthenbecks Großcousin, kämpft derzeit mit dem Zweitligisten Kiel um den Aufstieg. Nach Informationen des Kölner Express sind sich beide Seiten jedoch "schon seit Wochen einig". Im Raum stehe eine Ablöse von rund 1,5 Millionen Euro.

Ruthenbeck wird dann trotz zuletzt ordentlicher Ergebnisse den Staffelstab übergeben, selbst wenn dem Schlusslicht das Wunder des Klassenerhalts noch gelingen sollte. "Ich habe oft betont: Ich definiere mich nicht über diesen Posten", sagte der 45-Jährige gewohnt bescheiden. Die Bekanntgabe der Entscheidung fünf Spieltage vor Saisonende begrüßte er ausdrücklich. Dies sei "sehr wichtig, denn Spekulationen über meine Zukunft sollen in den letzten Wochen der Saison nicht zur Belastung werden", so der 45-Jährige.

Dabei hatte Ruthenbeck zuletzt durchaus Argumente für einen Verbleib gesammelt. Nach nur sechs Punkten in der desaströsen Hinrunde sammelte der FC im neuen Jahr immerhin 15 Zähler in zwölf Begegnungen. Für den Klassenerhalt wird das aber kaum noch reichen. Sollte Ruthenbeck mit Köln aber doch noch den Relegationsplatz 16 erreichen, könnte er auf Kiel und seinen wahrscheinlichen Nachfolger Anfang treffen.

Klassenerhalt oder Abschied mit Anstand

Am Samstag (15:30 Uhr) ist der FC bei Hertha BSC zu Gast, in Berlin zählt nur ein Sieg. Er werde nun "alles dafür tun, den FC in der Bundesliga zu halten. Sollte dies nicht klappen, werden wir zumindest mit Anstand und erhobenen Hauptes die Saison beenden", sagte Ruthenbeck, der im Dezember vom Trainer der A-Jugend zum Chefcoach des Bundesliga-Teams befördert worden war.

Armin Veh begründete die Bekanntgabe derweil auch mit den anstehenden Personalplanungen. "Für die Spieler, die du verpflichten oder behalten willst, macht es Sinn, dass Klarheit bei der Trainerfrage herrscht", sagte er. Die Planungen für die kommende Saison laufen schon jetzt. "Wir werden den einen oder anderen holen müssen - weil wir anders Fußball spielen wollen", sagte Veh.

Ob Ruthenbeck den Kölnern über den Sommer hinaus in anderer Funktion erhalten bleibt, sollen Gespräche nach Saisonende ergeben. "Das entscheidet Stefan ganz alleine. Wir wären sehr glücklich, wenn er bei uns bleiben würde", sagte Veh.