13.04.2018 14:01 Uhr

Club spielt um Platz eins, 95 gegen den Trend

Am Sonntag trifft der 1. FC Nürnberg auf den FC Ingolstadt 04
Am Sonntag trifft der 1. FC Nürnberg auf den FC Ingolstadt 04

Die 2. Fußball-Bundesliga steht vor einem faszinierenden Saisonfinale. Oben wie unten ist die Tabellensituation hochgradig spannend.

"Anders als in der Bundesliga, wo das Etatgefüge weit auseinandergedriftet ist, hat die Zweite Liga in dieser Saison keine Schwergewichte", sagte Sebastian Schindzielorz als Sportvorstand des VfL Bochum der Zeitung "Die Welt". Ergo herrscht bei keinem der 18 Vereine Gewissheit, wie es nach dem Showdown am 13. Mai aussehen wird.

Zwei dürfen schon etwas intensiver planen: Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Nürnberg. Die Rheinländer haben an Position eins 53 Zähler und damit ein Plus von drei Punkten. Sie werden vom Club indes mehr und mehr bedroht. "Der Druck liegt eher bei den anderen. Wir wollen uns für unsere gute Saison natürlich belohnen und sie mit dem Aufstieg krönen", sagte Nürnbergs Trainer Michael Köllner vor dem Topspiel am Sonntag bei Erstligaabsteiger FC Ingolstadt.

Nürnberg hofft auf die Tabellenspitze

Zeitgleich muss Düsseldorf beim abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim antreten. Verliert die Mannschaft von Chefcoach Friedhelm Funkel das dritte Spiel nach dem 0:1 in Darmstadt und dem 1:2 gegen Bochum in Serie, könnten die Nürnberger wieder die Spitze übernehmen und dem Ziel der Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs ein großes Stück näherkommen.

"Die beiden Niederlagen ändern nichts an der Tatsache, dass wir eine tolle Saison spielen", sagte der 64 Jahre alte Trainer-Routinier Funkel vor dem Auftritt in Heidenheim. Wenn jemand vor dieser Saison gesagt hätte, dass die Düsseldorfer nach 29 Spieltagen dort stehen, wo sie stehen, "hätte das jeder Fortune unterschrieben".

"Weg mit dem ganzen Müll, wir löschen die Festplatte"

Funkels Heidenheimer Kollege Frank Schmidt muss sein Team vor allem mental wieder aufrichten: Vier Niederlagen nacheinander machen dem 44-Jährigen große Sorgen. "Ich habe zu den Spielern gesagt: Weg mit dem ganzen Müll, wir löschen die Festplatte", sagte Schmidt, dessen Mannschaft auf den Abstiegs-Relegationsplatz gestürzt ist. "Die Fortuna ist schwer zu schlagen, aber es ist nicht unmöglich", sagte Schmidt.

Hinter Nürnberg gibt es eine Vier-Zähler-Lücke zu Aufsteiger Holstein Kiel auf Rang drei. "Wir träumen angesichts dieses Tabellenplatzes nicht, wir bereiten uns auf jedes Spiel so vor, dass wir es auch gewinnen können", betonte Kiels Trainer Markus Anfang, der von 2018/19 an den 1. FC Köln übernehmen könnte.

Dazu hält sich der gebürtige Kölner bedeckt, nicht aber zu einem möglichen Aufstiegs-Relegationsspiel. Wenn seine Jungs darüber sprächen, auch am Ende Dritter sein zu wollen, "verbietet ihnen das natürlich keiner, schließlich leben sie dafür".