18.04.2018 13:08 Uhr

Ein Sieg fehlt: Magdeburg plant schon Aufstiegssause

Die Magdeburg-Fans haben bereits die zweite Liga im Kopf
Die Magdeburg-Fans haben bereits die zweite Liga im Kopf

Nach dem 5:1-Sieg bei Carl Zeiss Jena ist der 1. FC Magdeburg nun noch einen Sieg vom Aufstieg in die 2. Bundesliga entfernt. Schon am Wochenende kann es soweit sein.

Gerade erst hatten Dreifach-Torschütze Philip Türpitz und der 1. FC Magdeburg donnernd ans Tor der 2. Fußball-Bundesliga geklopft, da ruderte der Mittelfeldspieler plötzlich zurück. "Die Euphorie ist bei uns schon lange da, aber wir halten sie noch im Zaum. Wir haben noch schwere Aufgaben, aber es ist schon mehr Licht im Tunnel", sagte Türpitz am Dienstag bei "Telekom Sport" nach dem 5:1-Sieg bei Carl Zeiss Jena. Was Türpitz mit "Licht" meint: Schon am Wochenende kann nach 27 Jahren der erste Zweitliga-Aufstieg des einzigen Europapokal-Siegers der ehemaligen DDR perfekt sein.

Für Türpitz' Trainer Jens Härtel ist der Gang in die Zweitklassigkeit derweil so gut wie beschlossene Sache. "Wir wollen den Aufstieg, auf den diese Stadt so lange gewartet hat, zu Hause gebührend feiern", sagte der Coach. Was es dazu braucht, ist ein Sieg am Samstag (14:00 Uhr) gegen Fortuna Köln. Ein Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse hätte für Magdeburg wahrlich eine historische Dimension.

Zwar wurde der Traditionsverein aus dem Herzen Sachsen-Anhalts dreimal DDR-Meister und holte 1974 gar den Europapokal der Pokalsieger. Aber als die Mauer fiel, fiel auch der 1. FC Magdeburg. Von 1991 bis 2015 tingelte der frühere Spitzenklub zwischen Oberliga und Regionalliga hin und her, Anfang des neuen Jahrtausends hatte sich Magdeburg gar nach dem Regionalliga-Aufstieg beim Etat verzettelt und musste in Folge einer Insolvenz zwangsabsteigen.

Elfer-Held zeigt Nervenstärke

Erst danach erholte sich der Klub finanziell, startete den Neuaufbau und wuchs seit der Saison 2015/2016 in der 3. Liga zu einem Aufstiegsfavoriten. Am Dienstag in Jena bewies die Mannschaft Nervenstärke. "Wir waren in den Momenten, wo es darauf ankam, eiskalt", sagte Härtel: "Das haben wir schon vorher thematisiert, dass man cool sein muss bei allen Emotionen, die in so einer Phase, wo es um alles geht, da sind."

Die Personifikation dieser Coolness ist Türpitz, der in Jena gleich dreimal nach Fouls vom Elfmeterpunkt angetreten war. Den ersten Strafstoß (16.) verwandelte er noch im Nachschuss, die anderen beiden Versuche (24., 60.) landeten direkt im Tor. "Das ist pure Freude. Drei Elfmeter habe ich einem Spiel auch noch nie geschossen", sagte der 26-Jährige. Schon am Samstag könnte die nächste Jubel-Sause folgen.