30.04.2018 09:52 Uhr

Kohler: Boateng-Ausfall würde WM-Chancen "schmälern"

Jérôme Boateng fällt für den Rest der Saison aus
Jérôme Boateng fällt für den Rest der Saison aus

Für Innenverteidiger Jérôme Boateng vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München ist die Saison bereits verletzungsbedingt beendet. Womöglich ist auch ein WM-Einsatz in Gefahr.

Für BVB-Legende und Ex-Bayern-Profi Jürgen Kohler hätte ein Ausfall von Boateng in Russland dramatische Folgen. "Zu diesem Zeitpunkt ist die Verletzung von Jérôme Boateng äußerst schmerzhaft", schrieb der 52-Jährige in seiner "kicker"-Kolumne. 

Sein Ausfall würde die Chancen auf die Titelverteidigung "schmälern", so Kohler weiter, für den feststeht: "Sollte Boateng das Turnier in Russland verpassen, bricht der Nationalmannschaft große Qualität weg." Mit seiner Klasse und seiner Athletik mache der Nationalspieler jede Mannschaft stärker. "Aber nur, wenn er topfit ist."

Boateng hatte sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid (1:2) eine strukturelle Verletzung der Adduktoren-Muskulatur im linken Oberschenkel zugezogen.

Bayern-Coach Jupp Heynckes betonte zwar zuletzt, dass er bei Boateng "überhaupt keine Gefahr für die WM sehe", der Weltmeister selbst klang etwas dramatischer, als er via Soziale Medien verkündete: "Jetzt heißt es kämpfen, um in Russland dabei zu sein."

Süle "kann seinen Mann stehen"

Sollte der etatmäßige Innenverteidiger im DFB-Team tatsächlich ausfallen, wäre Niklas Süle laut Kohler die erster Alternative für Bundestrainer Joachim Löw. "Er hat in der Champions League bewiesen, dass er seinen Mann stehen kann, und ist zudem mit Mats Hummels eingespielt. Zu wissen, wie der Nebenmann tickt, ist in der Innenverteidigung ein entscheidendes Plus", erklärte der Weltmeister von 1990.

Süle habe sich in München eindrucksvoll entwickelt. "Seine Stärke ist die Zweikampfführung, vor allem auf Strecke ist er sehr schnell", lobte Kohler den 22-Jährigen, betonte aber zugleich: "Aufgrund seiner Größe hat er im Antritt allerdings Probleme, was gerade gegen kleine, quirlige Stürmer zum Nachteil werden kann."