04.05.2018 07:06 Uhr

Sven Ulreich: "Lasse mir die Saison nicht kaputtreden"

Sven Ulreich ging nach dem Halbfinale der Champions League enttäuscht vom Platz
Sven Ulreich ging nach dem Halbfinale der Champions League enttäuscht vom Platz

Nach dem schweren Patzer beim Halbfinal-Aus des FC Bayern München in der Champions League hat sich Torhüter Sven Ulreich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt.

"Ich lasse mir die Saison nicht kaputtreden", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Unsere Saison war überragend, ich habe viele gute Spiele gemacht, eine starke Saison auf hohem Niveau gespielt. Das war die beste Saison, die ich je gespielt habe."

Anders als bei Stürmern seien Fehler von Torhütern eben oft spielentscheidend. "Ich habe acht Monate keine gemacht, jetzt diesen einen." Seine Mitspieler hätten ihm das folgenschwere Malheur deshalb auch nicht zum Vorwurf gemacht. Kurz nach der Partie hatte sich der Schlussmann über die sozialen Netzwerke bei seinen Kollegen entschuldigt.

Durch das 2:2 (1:1) im Halbfinal-Rückspiel bei Titelverteidiger Real Madrid am Dienstag hatten die Münchner den Einzug ins Königsklassen-Endspiel verpasst. Ulreich war vor dem Treffer Karim Benzemas zum 1:2 am Ball vorbeigerutscht, nachdem Corentin Tolisso ihn mit einem Rückpass in Bedrängnis gebracht hatte.

"Ich hatte zwei Gedanken"

Ulreich schilderte die Szene nun erstmals aus seiner Sicht: "Als der Rückpass kam, sah es kurz so aus, als ob Benzema mit dem Fuß drankommt, deshalb habe ich mich auf eine Eins-gegen-Eins-Situation eingestellt. Er ist dann aber durchgelaufen und ich dachte nur "Mist, jetzt kann ich ihn nicht mit der Hand nehmen." Dann wollte ich den Fuß nehmen, kam aber nicht mehr hin. Und mit der Hand dann auch nicht mehr."

In solchen Spielsituationen gehe es häufig um Millisekunden. "Ich hatte zwei Gedanken - habe mich dann nicht richtig entschieden."

WM-Chance? Ulreich macht sich keinen Stress

Ulreich hatte in dieser Saison den verletzten Stammtorwart Manuel Neuer mit zuletzt oft starken Leistungen beim FC Bayern vertreten. Daher war sogar über eine mögliche WM-Nominierung des 29-Jährigen spekuliert worden. 

"Ich habe immer gesagt: Es ist ein Traum, für sein Land zu spielen, das war schon als kleiner Junge mein Traum", so der Keeper über mögliche Chancen auf eine Nominierung: "Aber ich habe auch immer gesagt: Ich mache mir deswegen keinen Stress. Wenn der Anruf nicht kommt, dann ist es so."