12.05.2018 19:31 Uhr

Müller wütet: "Eines deutschen Meisters nicht würdig"

Die Stimmen zum 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga
Die Stimmen zum 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga

Welch ein Spektakel! Am 34. Spieltag der 55. Saison der Fußball-Bundesliga war auf den Plätzen im ganzen Land jede Menge los. Entsprechend emotional äußerten sich die Beteiligten zum Geschehen.

Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 2:1

Christian Titz (Trainer Hamburger SV)...

...über das Spiel: "Ich finde, dass wir das Spiel verdient gewonnen haben. Abzusteigen hat einen sehr negativen Geschmack, es ist schwer damit umzugehen. Aber wir haben uns nochmal zusammengerauft in den vergangenen acht Wochen. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich die Zuschauer gegen die Wenigen gewehrt haben."

...über die Ausschreitungen in der Nachspielzeit: "Solche Leute gehören aus dem Stadion ausgesperrt und verhaftet. Wir hätten lieber das Spiel vernünftig zu Ende gespielt und gemeinsam getrauert."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Ich wusste, dass es schwer wird. Trotzdem hatte ich mir die Anfangsphase anders vorgestellt. Wir waren nicht zwingend im Spiel nach vorne. Und mit den hereinkommenden Zwischenergebnissen aus den anderen Stadion war zu spüren, dass der letzte Glaube nicht mehr da war. Wir haben verdient verloren."


FC Bayern München - VfB Stuttgart 1:4

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Der VfB hat verdient gewonnen. Sie waren sehr gut organisiert, haben defensiv großartig gespielt und überragend gekontert. Wir haben in der ersten Halbzeit bei 1:1 drei Riesenchancen, die wir wieder mal nicht nutzen. Gegen so eine klasse Abwehr muss man in Führung gehen, damit der Gegner die Taktik verändern muss. Solche Tage gibt es, da muss man den Mund abputzen. Wir werden uns ab Dienstag optimal vorbereiten. In Berlin wird eine andere Bayern-Mannschaft spielen als heute. Das Spiel schmälert aber die überragende Saison nicht."

Tayfun Korkut (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben eine sehr homogene Leistung gebracht, anders ist es aber auch nicht möglich. Wir haben unsere Nadelstiche sehr effektiv ausgespielt. Das war das Highlight der letzten Wochen. Über die Europa League haben wir uns vor dem Spiel nullkommanull Gedanken gemacht. Ich werde nächste Woche vor dem Fernseher sitzen und mir das Spiel mit einem Glas Rotwein anschauen. Was kommt, kommt, wir können es nicht mehr beeinflussen."

Thomas Müller (FC Bayern): "Das war ein deutlicher Weckruf vor dem Pokalfinale. Diese negative Energie müssen wir mit in die Trainingswoche nehmen. Diese Leistung war eines deutschen Meisters nicht würdig. Wir haben einfach nicht die nötige Mentalität an den Tag gelegt. Wir versuchen, dass wir uns noch ein bisschen über die Saison freuen können...ahm...aber ja. Jetzt schau mer mal."

Niklas Süle (FC Bayern): "Wir haben heute scheiße gespielt, aber trotzdem ist die erste Meisterschaft natürlich etwas ganz besonders. Es war ein komisches Spiel heute."

Sven Ulreich (FC Bayern): "Ein schönes Gefühl, die Belohnung für lange Jahre harter Arbeit. Ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte. Die Niederlage heute ist ärgerlich. Heute ist noch eine kleine Feier, aber nächste Woche müssen wir wieder konzentriert arbeiten."

Ron-Robert Zieler (VfB Stuttgart): "Die Mannschaft hat einen wahnsinnigen Charakter. Wir haben gut verteidigt, ich hatte ein paar gute Paraden, wir haben super gekontert. Das war eine schwierige Ausgangslage heute - und ein unlaublicher Endspurt von uns."

Holger Badstuber (VfB Stuttgart): "Das war eine super Rückrunde, wir haben immer unsere Leistung gebracht. Der Sieg heute hier war überraschend, wir hatten natürlich auch Glück."


TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund 3:1

Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich bin in allererster Linie unglaublich stolz auf die Mannschaft. Und auf den Klub, der ein unglaublich gutes Klima schafft. Mit diesem Klub sind wir Dritter in der Bundesliga. Das ist mehr als historisch."

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "Das Spiel war ein Spiegelbild dessen, was den BVB in den letzten Wochen, Monaten und vielleicht sogar die ganze Saison begleitet hat. Dennoch haben wir uns über die Ziellinie gezittert. Die Champions League ist für den Klub ganz wichtig."


VfL Wolfsburg - 1. FC Köln 4:1

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Dieses Erfolgserlebnis nehmen wir gerne in die Relegation mit. Es war wichtig, in den vergangenen Tagen kein Tam-Tam zu machen und die Ruhe zu bewahren. Auch mal wieder vier Tore zu schießen, war einfach schön."

Stefan Ruthenbeck (1. FC Köln): "Mit dem schnellen Rückstand begann das Spiel für uns denkbar ungünstig. Wir haben mehrmals inkonsequent gegen den Ball gearbeitet und sind dafür bestraft worden. Deshalb war der Wolfsburger Sieg auch verdient."


Hertha BSC - RB Leipzig 2:6

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Es war schön für die Zuschauer, dass viele Tore gefallen sind. Leider lief es für uns nicht so gut. In diesem Jahr habe ich viele junge Spieler integriert, dafür ist der zehnte Platz top."

Ralph Hasenhüttl (Trainer RB Leipzig): "Ich bin sehr froh, dass wir die Europa League geschafft haben. Das ist ein Riesenerfolg für den Verein. Wir sind nicht so vermessen zu glauben, dass die Champions League für uns Pflicht ist."


Mainz 05 - Werder Bremen 1:2

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05): "Man hat uns angemerkt, dass uns die letzte Frische gefehlt hat. Mit dem frühen Führungstreffer sind wir nicht gut umgegangen. Das Ergebnis ist ärgerlich."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Ich war froh, dass wir heute nicht um Leben und Tod gespielt haben. Ich kann nur in höchsten Tönen von meiner Mannschaft sprechen. Es war ein intensives Spiel mit einem nicht ganz unverdienten Sieg." 

Giulio Donati (Mainz 05): "Wir wollten unseren Fans zum Abschluss natürlich einen Sieg schenken! Wir hatten schwierige Momente diese Saison, haben dann aber einen guten Endspurt hingelegt. Nächstes Jahr wollen wir es direkt besser machen!"

Alex Hack (Mainz 05): "Natürlich sind wir unzufrieden, dass wir heute verloren haben. Den Klassenerhalt haben wir uns in den letzten Wochen verdient als wir im Endspurt richtig Gas gegeben haben. Ich bin guter Dinge, dass wir es nächste Saison nicht so spannend machen!"

Daniel Brosinski (Mainz 05): "Bei einigen Aktionen hat uns die nötige Frische heute gefehlt. Die Saison war eine Achterbahnfahrt. Ich bin einfach froh, dass wir es am vorletzten Spieltag geschafft haben. Nächste Saison wollen wir nicht so zittern!"

Max Kruse (Werder Bremen): "Wir haben sehr viel geackert für diesen Sieg. Es ist nicht so einfach, die Spannung hochzuhalten, wenn man seit drei, vier Spieltagen aus dem Abstiegskampf raus ist. Aber der Trainer hat immer gesagt, dass wir die Motivation haben müssen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Und das hatten wir. Nach einem 0:1-Rückstand gegen Mainz, das zuletzt viele Spiele gewonnen hatte, zurückzukommen und zu gewinnen, ist eine Qualität. Wir waren auch nicht so damit einverstanden, dass die Mainzer unter der Woche drei Tage nach Ibiza geflogen sind. Sie hätten uns mehr Respekt entgegenbringen sollen."


SC Freiburg - FC Augsburg 2:0

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Entscheidend war heute sicherlich auch, dass wir bei den Temperaturen in Führung gehen. Wir waren heute sehr effektiv. Die Mannschaft ist extrem gut mit dem Druck umgegangen."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Freiburg hat sich den Klassenerhalt verdient. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Beim ersten Gegentor war ich überhaupt nicht zufrieden mit unserer Zweikampfführung. Dennoch denke ich, dass wir uns mit 41 Punkten nicht verstecken müssen."


Schalke 04 - Eintracht Frankfurt 1:0

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Das Spiel war bezeichnend für die Saison, wir hatten viele Torchancen und haben viele liegen lassen. Aber in Summe ist das heute positiv und es fühlt sich sehr, sehr gut an, die Vizemeisterschaft unter Dach und Fach zu haben und die Spieler mit dieser Intensität und Leidenschaft arbeiten."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das Spiel ist so gelaufen, wie wir uns das nicht vorgestellt haben. Wir haben es gerade in der ersten Halbzeit nicht verstanden, den Druck den Schalke entfacht hat, aufzulösen. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Chancen. Da ärgern wir uns drüber, aber unterm Strich hat Schalke verdient gewonnen. Nach 34. Spieltagen wird abgerechnet, und wir sind Achter und haben jetzt das Pokalspiel vor Augen."


Bayer Leverkusen - Hannover 96 3:2

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Zur Halbzeit hätten wir höher als 2:0 führen können. Am Ende wäre sogar ein 5:0 möglich gewesen. Wir haben die Champions League nicht heute verspielt. Man darf nie vergessen, wo wir herkommen. Für den fünften Platz brauchen wir uns nicht zu schämen. Der Abschied von Kießling war eine sehr emotionale Geschichte. Ich habe ihn über Jahre bewundert und durfte ihn noch ein Jahr trainieren. Es tritt ein ganz Großer ab. Danke Kieß."

André Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Gratulation zu einer tollen Saison, Heiko. Leider hat es nicht gereicht, aber wir mussten natürlich so gut es geht dagegenhalten, damit uns keiner im Nachhinein etwas vorwerfen kann. Am Anfang ist es uns nicht gelungen, in die Zweikämpfe zu kommen. In der Schlussphase brauchte Leverkusen dann noch Tore und hat etwas aufgemacht. Für uns war es insgesamt nochmal ein guter Abschluss. Wir haben gezeigt, dass wir niemals aufgeben. Es war eine gute Saison, in der wir niemals in Abstiegsgefahr waren."