25.06.2018 14:31 Uhr

US-Amerikaner pfeift Deutschland gegen Südkorea

Mark Geiger pfeift das letzte Gruppenspiel der deutschen Mannschaft
Mark Geiger pfeift das letzte Gruppenspiel der deutschen Mannschaft

Schiedsrichter Mark Geiger aus den USA leitet das entscheidende WM-Vorrundenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Kasan gegen Südkorea (16 Uhr). Das gab der Weltverband FIFA am Montag bekannt.

Für die DFB-Auswahl ist es bereits das zweite Aufeinandertreffen mit dem Unparteiischen aus den Vereinigten Staaten. Bereits das Confed-Cup-Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen Australien im Juni 2017 wurde von Geiger geleitet. Damals setzte sich die Elf von Joachim Löw mit 3:2 durch.

Abseits des Platzes unterrichtet der 43-Jährige, der mit seinen Assistenten Frank Anderson (USA) und Joe Fletcher (Kanada) zum Einsatz kommt, an der Lacey Township High School in Lanoka Harbor (New Jersey) unter anderem Mathematik. Und in seiner Eigenschaft als Lehrer gehörte Geiger im Jahr 2009 zu den 103 Empfängern eines Preises "für herausragende Lehre in Mathematik und Naturwissenschaften".

Ärger nach seinem ersten WM-Einsatz

Alles andere als herausragend aus Sicht des Referees war allerdings der Wirbel, den es im Anschluss an seinen ersten Auftritt bei der Endrunde in Russland gab. Der marokkanische Nationalspieler Noureddine Amrabat hatte nach der Niederlage gegen Portugal (0:1) Vorwürfe gegen Geiger erhoben.

"Er war total beeindruckt von Cristiano Ronaldo. Und ich habe von Pepe (portugiesischer Verteidiger, d. Red.) gehört, dass er in der ersten Hälfte gefragt hat, ob er sein Trikot haben kann", sagte Amrabat: "Wir sind bei der WM und nicht im Zirkus."

Sowohl Geiger als auch der Weltverband FIFA wiesen die Anschuldigungen vehement zurück. "Die FIFA verurteilt die Vorwürfe, die angeblich von einem marokkanischen Teammitglied erhoben wurden, entschieden", teilte der Weltverband in einem Statement mit: "Es kann bestätigt werden, dass Herr Geiger sich beispielhaft und professionell verhalten hat."

Seit fast 30 Jahren Schiedsrichter

Tatsächlich gilt der in New Jersey geborene Geiger als erfahrener Referee. Schon bei der WM-Endrunde vor vier Jahren in Brasilien war er dreimal im Einsatz. Als Geiger im Achtelfinale zwischen Frankreich und Nigeria (2:0) auf dem Platz stand, schrieb er Geschichte. Geiger war der erste amerikanische Schiedsrichter, der in der K.o.-Runde einer WM pfeifen durfte.

Geiger ist seit seinem 14. Lebensjahr als Schiedsrichter aktiv, im Jahr 2008 stieg er zum FIFA-Unparteiischen auf. Schon zweimal (2011 und 2014) wurde Geiger in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) zum Unparteiischen des Jahres gewählt.