26.06.2018 09:37 Uhr

Di María klagt: Real verhinderte Einsatz im WM-Finale

Ángel di María ist auch bei der WM 2018 wieder im Aufgebot Argentiniens
Ángel di María ist auch bei der WM 2018 wieder im Aufgebot Argentiniens

Als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Finale von Rio de Janeiro 2014 den WM-Titel gegen Argentinien gewann, fehlte mit Ángel di María ein wichtiger Akteur im Team der Albiceleste verletzungsbedingt. Wie der Außenstürmer nun verriet, verhinderte sein damaliger Verein Real Madrid einen Einsatz.

Trotz einer akuten Verletzung wollte der Linksfuß im WM-Finale 2014 unbedingt für sein Land auflaufen - selbst wenn dies seine weitere Karriere gefährdet hätte. "Wenn ich kaputt gehe, dann gehe ich eben kaputt. Es war mir egal. Ich wollte einfach nur spielen", zeichnete di María seinen Gedankengang in einem Beitrag für "The Players Tribune" nach.

Der Außenstürmer, der inzwischen für Paris Saint-Germain aufläuft, hatte sich im Viertelfinale der WM 2014 gegen Belgien eine Muskelverletzung zugezogen. Bis zu diesem Zeitpunkt war er neben Superstar Lionel Messi einer der überragenden Spieler der argentinischen Mannschaft. 

Doch die Verantwortlichen von Real Madrid schritten ein, da ihnen die Gesundheit ihres Schützlings am Herzen lag. Vornehmlich aus wirtschaftlichen Gründen. Die Königlichen hegten zu diesem Zeitpunkt die Absicht, WM-Überflieger James Rodríguez nach der WM zu verpflichten. Die Erlöse eines Verkaufs von di María waren für diesen Zweck fest eingeplant. Hätte sich die Verletzung di Marías durch einen Einsatz verschlimmert, wäre mutmaßlich auch der Transfererlös gesunken.

Di María: "Wir waren so nah dran, das Unmögliche zu schaffen"

Um diese finanziellen Interessen des Klubs zu wahren, habe Real die Aufstellung des Dribbelkünstlers verboten. "Ángel, dieser Brief kam von Real Madrid. Sie sagen, du seist nicht in der Verfassung, um zu spielen. Sie zwingen uns, dich nicht ein zusetzen", erinnert sich di María an eine Unterhaltung mit dem argentinischen Team-Arzt am Tag des Finals.

Trotz des Verbots habe er dennoch alles versucht, um sich über die Einsatzsperre hinweg zu setzen. Di María schildert, er habe unter Tränen bei Trainer Alejandro Sabella vorgesprochen und an ihn appelliert, die Anordnung von Real zu ignorieren. "Ich will einfach nur den WM-Titel gewinnen. Wenn du mich aufstellst, dann spiele ich bis ich zusammenbreche."

Letztlich kam der Linksaußen trotz seines flammenden Appells nicht zum Einsatz. Ob sich Coach Sabella damit dem Wunsch von Real beugte, weiß di María aber nicht. Mit der Entscheidung habe er Leben können, auch wenn es wohl der schwerste Moment in seinem Leben gewesen sei. "Wir haben das WM-Finale verloren und ich konnte es nicht beeinflussen. Wir waren so nah dran, das Unmögliche zu schaffen", hadert er wehmütig.