27.06.2018 12:22 Uhr

Frage der Ehre: Panama und Tunesien wollen Happyend

Panama hofft auf einen Erfolg bei der WM
Panama hofft auf einen Erfolg bei der WM

Es geht um nichts - und doch um viel: Neuling Panama will zum Abschied den ersten Punkt bei einer WM, Tunesien den ersten Sieg seit 40 Jahren.

Felipe Baloy hat bereits Geschichte geschrieben, doch jetzt will Panamas erster WM-Torschütze mehr. "Wir wissen, dass es schwer wird. Aber wir wollen diesen einen Punkt", sagt Baloy vor dem letzten Auftritt des Außenseiters in Russland. 1:9 Tore haben die chancenlosen Canaleros bislang kassiert. Ein Remis gegen die ebenfalls schon gescheiterten Tunesier (20:00 Uhr) wäre ein schönes Abschiedsgeschenk.

Zumal Panama bei einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied einen eher unrühmlichen Platz in der WM-Historie einnehmen würde. Nur neun Teams beendeten eine Endrunde bislang ohne Punkt und mit einer Tordifferenz von -10 oder schlechter. Immerhin: Der Rekord der Südkoreaner, die 1954 mit 0:9 gegen Ungarn und 0:7 gegen die Türkei verloren, dürfte Bestehen bleiben.

Der schon 37 Jahre alte Baloy, der gegen England den Treffer zum 1:6-Endstand erzielt hatte und danach von den Fans gefeiert wurde, denkt ohnehin lieber positiv. "Klar, Tunesien ist ein kompliziertes Team, sie haben gegen England gut gespielt. Aber unser Trainer wird schon wissen, was zu tun ist", sagte der Verteidiger, der wohl in die Startelf rutschen wird.

"Große Bedeutung" für Tunesien

Viel auf dem Spiel steht allerdings auch für Tunesien. Gegen England (1:2) und Belgien (2:5) setzte sich für die Nordafrikaner eine lange Durststrecke fort, seit 40 Jahren warten die Fans auf einen Sieg bei der WM. 1978 war direkt beim Debüt ein 3:1 gegen Mexiko gelungen, es war der erste Sieg einer afrikanischen Mannschaft bei einer Endrunde. Danach gab es in 13 Spielen nur noch vier Unentschieden.

"Dieses Spiel hat für Tunesien große Bedeutung. Wir möchten unseren Fans einen Sieg schenken. Außerdem hat Tunesien bei einer WM noch nie mehr als drei Tore geschossen", sagt auch Mittelfeldspieler Wahbi Khazri. Sorgen macht allerdings die lange Verletztenliste. Seit Dienstag ist auch Torhüter Farouk Ben Mustpha fraglich. Sollte er ausfallen, bleibt nur noch Aymen Mathlouthi als gesunder Schlussmann.