11.07.2018 10:57 Uhr

Petersen nimmt DFB-Stars in Schutz: "Verdient verwöhnt"

Nils Petersen kann die Sonderbehandlung für Nationalspieler verstehen
Nils Petersen kann die Sonderbehandlung für Nationalspieler verstehen

Dass das Team-Hotel der deutschen Nationalmannschaft in Watutinki bei den DFB-Profis als zu zu wenig luxuriös galt, brachte viel Kritik hervor. Doch der kurz vor der WM aus dem Kader gestrichene Stürmer Nils Petersen verteidigt die Sonderbehandlung für die Nationalspieler.

"Ich kann verstehen, dass es für die Nationalspieler eine Sonderbehandlung gibt und sie etwas in Watte gepackt werden", sagte der Profi vom Fußball-Bundesligisten SC Freiburg gegenüber der "Sport Bild" und ergänzte: "Ich verstehe den öffentlichen Zwiespalt, aber meine Meinung ist: Die Nationalspieler verdienen es in einem gewissen Maß, verwöhnt zu werden."

Laut Petersen unterschätzen viele Menschen das Leben eines Nationalspielers. "Die Belastung ist enorm hoch, wenn ich an die Spieler von Bayern denke: Sie haben nur englische Wochen. Ich habe keine englischen Wochen während der Saison und ging nach der Zeit beim DFB auf dem Zahnfleisch", erklärte der 29-Jährige weiter. Zudem sei der Druck von Außen und die Aufmerksamkeit riesig: "Du spielst plötzlich für 80 Millionen Menschen."

Dennoch träumt der Freiburg-Stürmer von einer Zukunft im DFB-Team. "Ich habe die Hoffnung, dass weitere Länderspiele dazukommen, ja. Man muss abwarten, ob jetzt ein Umbruch stattfindet", so Petersen, dem bewusst ist: "Ich bin 29, wir haben mit Uth, Selke oder Füllkrug auch jüngere Spieler zur Verfügung. Aber ich habe nun Blut geleckt."

Auch dass der DFB-Neuling kurz vor der WM aussortiert wurde, analysiert Petersen realistisch. "Aber am Ende muss ich ehrlich sagen: Die Stürmer Mario Gomez und Timo Werner haben überragend trainiert, mit Julian Brandt war ein Spieler fürs Überraschungsmoment dabei - ich kann und will mich über nichts beschweren." Die WM wäre mit seiner Beteiligung nicht anders verlaufen, so Petersen.