18.07.2018 07:56 Uhr

BVB-Boss Watzke schraubt Erwartungshaltung zurück

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich in einem internen Brief an die Angestellten gerichtet
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich in einem internen Brief an die Angestellten gerichtet

Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund geht Schritt für Schritt den vielzitierten Umbruch an. Nachdem der BVB mit einigen Zu- und Abgängen in der Sommerpause die sportlichen Weichen gestellt hat, bringt nun Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Mitarbeiter des Revierklubs auf Kurs.

In einem internen Brief listet der Chef von Borussia Dortmund neun Richtlinien für die kommende Saison auf, um künftig auf allen Ebenen wieder "das wahre BVB-Gesicht" zu sehen. "Bodenständig und leidenschaftlich. Jeder Einzelne muss wieder für Schwarzgelb brennen und die hemdsärmelige Mentalität unserer Region leben", fordert Watzke in dem Anschreiben, das der "Sport Bild" vorliegt.

Der 59-Jährige erklärt darin, "in der Phase zwischen den Spielzeiten die 'Reset'-Taste gedrückt" zu haben. Dabei bedeute "Neustart nicht, dass wir alles auf Anfang zurückstellen. Mitnichten". Der Revierklub fange nicht "bei null an", vielmehr nehme der BVB "die Neujustierung auf einem stabilen Fundament vor".

Favre soll "unverkennbaren Spielstil" entwickeln

Auf der sportlichen Ebene fordert der Geschäftsführer der Borussia "perspektivisch wieder eine eigene Spielphilosophie, eine klare Identität". Trainer Lucien Favre soll der Mannschaft nach den unterschiedlichen Auffassungen der letzten Übungsleiter - Thomas Tuchel, Peter Bosz und Peter Stöger - einen neuen "unverkennbaren Spielstil" verpassen.

Darüber hinaus nordet Watzke die Mitarbeiter der Schwarzgelben hinsichtlich der Zielsetzung für die kommende Saison ein.

Der Geschäftsführer schraubt intern die Erwartungshaltung zurück und ruft aus: "Lasst uns realistisch bleiben! Die kontinuierliche Teilnahme an der Champions League ist unser wichtigstes Ziel." Nach nur einer Sommer-Vorbereitung sei es für Trainer Favre und sein Team "unredlich", zu hohe Erwartungen zu haben.

Watzke erklärt Sommertransfers

Ferner will Hans-Joachim Watzke rund um die Mannschaft "einen neuen Spirit kreieren". Die Neuzugänge und "Wunschspieler" Marius Wolf (ehemals Eintracht Frankfurt), Thomas Delaney (Werder Bremen) oder Abdou Diallo (1. FSV Mainz 05) seien nicht nur aufgrund ihrer spielerischen Qualität zum BVB gestoßen. "Charakterstärke, Biss und Mentalität" fordert Watzke von der gesamten Mannschaft, die im Kollektiv funktionieren soll.

Jüngste Negativbeispiele sollen der Vergangenheit angehören, die Spieler sollen "auf dem Platz miteinander durch dick und dünn" gehen. Schließlich gilt: "Die Interessen der Mannschaft stehen über Einzelinteressen."