Robert Lewandowski macht Polens vorzeitiges WM-Aus noch immer zu schaffen. "Ich habe es noch nicht verdaut", sagte der Kapitän der polnischen Fußball-Nationalmannschaft dem Portal "Przeglad Sportowy".

Das Vorrunden-Aus in Russland schmerze ihn noch immer sehr. "Ich bin nur ein Mensch und keine Maschine. Ich mache Fehler. Ich habe große Ambitionen, aber ich habe eins auf den Kopf bekommen", sagte Lewandowski, der angab, der WM seine ganze Energie gewidmet zu haben.

Bei der Weltmeisterschaft in Russland war Polen als Favorit seiner Gruppe angetreten, flog aber nach zwei verlorenen Spielen gegen Senegal und Kolumbien als Tabellenletzter wieder nach Hause. Lewandowski habe nach dem Ausscheiden der Polen das Turnier erst wieder im Halbfinale verfolgt. "Vorher war ich dazu nicht in der Lage. Ich konnte nicht den Fernseher einschalten und zusehen, wie andere spielen. Das war zu schwer", sagte er.

"Schreib nichts darüber und rufe mich nicht an"

Die Gerüchte über einen Wechsel zu Real Madrid wollte Lewandowski nicht konkret kommentieren, allerdings dementierte er die Meldungen auch nicht. Auf die Frage, ob ihn seine unklare Zukunft vor der WM behindert habe, entgegnete der Stürmer: "Ich war nie in einer komfortablen Situation. Weder bei meinem Wechsel von Znicz nach Lech oder von Lech nach Dortmund, erst recht nicht vor dem Wechsel vom BVB zu Bayern." Im Laufe der Jahre habe er aber gelernt, mit so einer Situation umzugehen.

Eine klare Ansage richtete Lewandowski vor der WM an seinen Berater Pini Zahavi, der die Gerüchte über einen Abschied aus München mit einigen Kommentaren angeheizt hatte. Er habe ihn angewiesen, kein Wort mehr über den möglichen Transfer zu sagen. "Genau so war es. Vom ersten Zusammenkommen [mit der Nationalelf]. Ich habe immer wieder gesagt: Schreib nichts darüber und rufe mich nicht an."

Aussprache mit Hoeneß und Rummenigge?

Mittlerweile ist der Wechsel zu Real Madrid angeblich vom Tisch. Vollständig geglättet sind die Wogen zwischen dem Stürmer und dem deutschen Rekordmeister aber trotzdem nicht.

Nach Informationen der "Sport Bild" will der Pole eine Aussprache mit den Münchner Verantwortlichen, ob ihn der deutsche Fußball-Rekordmeister noch zu 100 Prozent unterstützt. Der Stürmer soll den Eindruck gewonnen haben, als Symbolfigur für das Aus der Münchner in der Champions League zu gelten. Dies berichtet die Sportzeitschrift ohne weitere Quellen anzugeben.

Der FC Bayern war im Halbfinale der Fußball-Königsklasse an Real Madrid gescheitert, Lewandowski blieb dabei ohne Torerfolg. Nun soll er sich ein Bekenntnis der Bosse wünschen, das seinen Wert für die Mannschaft unterstreicht.