23.07.2018 15:12 Uhr

DFL-Boss Rauball verurteilt Özils Rassismus-Vorwürfe

Reinhard Rauball (r.) verurteilte Özils Rassismus-Vorwürfe
Reinhard Rauball (r.) verurteilte Özils Rassismus-Vorwürfe

Nach den Rassismus-Vorwürfen von Mesut Özil gegen den Deutschen Fußball-Bund hat neben dem DFB auch der Präsident der Deutschen Fußball-Liga Dr. Reinhard Rauball Stellung bezogen.

"Es ist in keiner Weise hinnehmbar, wenn der DFB und seine Spitze pauschal in Zusammenhang mit Rassismus gerückt werden", sagte Rauball in einer auf der Internetseite der DFL veröffentlichten Stellungnahme. Der deutsche Fußball habe mit unzähligen Aktionen gezeigt, "dass er sich für Integration, ein faires Miteinander und ein weltoffenes Land engagiert."

Mesut Özil hatte in seiner Abrechnung mit dem DFB via Twitter am vergangenen Sonntag erklärt, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Die Gründe seien Rassismus und Respektlosigkeit im Verband. Özil sprach zudem von "Menschen mit rassistisch diskriminierendem Hintergrund" gesprochen, die beim DFB arbeiten würden. Sie würden die Vielfalt der Spieler mit Migrationshintergrund im Verband nicht repräsentieren.

"Keinerlei Selbstkritik"

"Die Abrechnung von Mesut Özil schießt aber über jedes nachvollziehbare Maß hinaus und lässt keinerlei Selbstkritik erkennen", meinte Rauball weiterhin. Damit spielte der Präsident der DFL offenbar darauf an, dass Özil sich in seiner Twitter-Abrechnung nicht für das umstrittene Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vor der WM entschuldigt hatte.

"Dieses Thema ist zu komplex für einfache Antworten", erklärte Rauball. "Erst recht, wenn unterschiedliche Dimensionen auf das Engste miteinander verwoben sind: von persönlichen Gefühlen und Glaubensfragen über sportliche Leistungen bis zur nationalen und internationalen Politik." Dennoch dankte Rauball Özil für dessen Einsatz in 92 Länderspielen.