24.07.2018 09:54 Uhr

So will Ilzer den WAC zum Erfolg führen

Christian Ilzer hat mit dem WAC viel vor
Christian Ilzer hat mit dem WAC viel vor

Der Wolfsberger AC will nach einer "trostlosen Saison" in der reformierten Bundesliga wieder angreifen. Neo-Trainer Christian Ilzer steht symbolisch für den Neustart.

Christian Ilzer ist angetreten, um den Kärntner Bundesligisten Wolfsberger AC wieder auf Vordermann zu bringen. Mit dem 40-Jährigen auf der Kommandobrücke soll die enttäuschende vergangene Saison, in der es nur zum vorletzten Platz gereicht hat, vergessen gemacht werden. Der als Erfolgstrainer aus Hartberg gekommene Coach hat eine klare Vorstellung, wie sein rundumerneuertes Team auftreten soll.

"Ich will einen charakterstarken Auftritt haben, bin ein Fan von aktivem und schnellem Fußball", sagte Ilzer. Von ewigen Ballzirkulationen in der eigenen Hälfte hält er nichts. "Ich will schnell vors Tor kommen und den Ball auch dort festhalten", erläuterte der WAC-Coach, für den die "Waffe" Standardsituationen einen hohen Stellenwert hat. Eines stehe aber über allem: "Unter dem Strich will ich erfolgreich sein, das ist das allergrößte Ziel", betonte Ilzer.

Der Klassenerhalt alleine ist dem Steirer zu wenig. "Ich denke, dass wir eine Mannschaft haben, von der man auch etwas erwarten muss. Es ist ein Platz wahrscheinlich möglich im oberen Playoff, und um diesen einen kämpft jeder", verlautete Ilzer.

WAC: Neo-Kapitän Sollbauer will wieder angreifen

Im Frühjahr oben mitspielen will auch Michael Sollbauer. "Wir sind heiß nach dieser trostlosen Saison", verlautete der Neo-Kapitän. Der 28-Jährige will nach zwei "schwierigeren" Saisonen wieder eine tragende Rolle spielen. "Ich will jetzt wieder mitten drinnen sein, die Mannschaft als Abwehrchef zusammenhalten und Erfolg haben", sagte Sollbauer.

Durch Erfolge sollen auch mehr Zuschauer in die Lavanttal-Arena gelockt werden. "Der WAC ist ein sehr familiärer Verein. Wir wollen eine Mannschaft finden, die greifbar ist und einen Fußball spielt, mit dem man die Leute im Lavanttal und bestenfalls ganz Kärnten begeistern kann", gab Ilzer die Marschroute vor.

Michael Liendl: Aushängeschild qualitätsvoller Neuzugänge

Eine tragende Säule soll Michael Liendl sein. Der 32-jährige Rückkehrer genießt in Wolfsberg hohes Ansehen. Auch da er im Frühjahr bei Twente Enschede nicht zum Einsatz gekommen war, setzt ihn Ilzer nicht unter Druck. "Er bekommt die nötige Zeit von mir und wird dann ein absoluter Gewinn für den WAC sein", ist sich der Ex-Hartberg-Trainer sicher. Mit Stefan Gölles, Manfred Gollner und Sven Sprangler nahm er drei Spieler vom TSV mit. "Diese drei Spieler verkörpern vor allem eine Topmentalität. Das wollte ich da schon reinbringen", verriet Ilzer.

Mit Gollner, Liendl, dem ehemaligen deutschen Bundesligaspieler Lukas Schmitz, Marcel Ritzmaier, Michael Novak und Marc André Schmerböck standen sechs von neun Zugängen, denen 15 Abgänge gegenüberstehen, beim 2:1-Erfolg beim Regionalligisten Gurten am Samstag in der ersten Cuprunde in der Startformation.

"Der Präsident wollte einfach eine neue Mannschaft sehen, mit neuem Geist, und das war absolut schlüssig für mich", gab Ilzer Einblick. Alle Transfers seien Wunschspieler von ihm gewesen. Von den Abgängen trauerte er nur den Ex-Salzburg-Leihgaben Majeed Ashimeru und Igor nach. "Die hätte ich gerne behalten", betonte der Neo-Coach der Kärntner. Weitere Transfers schloss er nicht aus. "Ich will keinen Schnellschuss machen, werde mir das Ganze sehr exakt anschauen, um zu wissen, wo wir noch Bedarf haben", so Ilzer.

Für ihn ist es in den ersten fünf Wochen nach Wunsch gelaufen, die Vorbereitung konnte ohne gröbere Verletzungen absolviert werden. Ilzer: "Die Mannschaft hat enorme Bereitschaft gezeigt und war von Anfang an eine sehr wache Mannschaft, die Ideen sehr schnell umsetzen hat können. Jetzt gilt es diese Ideen zu festigen."

Kellerderby von 2017/18 zum Ligaauftakt

Die Liga startet am Sonntag mit dem Gastspiel bei St. Pölten, also dem Duell der beiden Kellerteams von 2017/18. Es ist eines von vier Auswärtsspielen der Kärntner in den ersten sechs Runden. Auch deshalb sprach Ilzer von einem "enorm schwierigen" Auftaktprogramm. "Auswärts müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, als der WAC bis jetzt. Und die Heimspiele sind gegen die Kapazunder Austria und Sturm. Da raschelt es einmal gehörig. Wenn wir da gut drüberkommen, könnte es aber eine sehr gute Saison werden."

>> Liveticker: SKN St. Pölten gegen Wolfsberger AC

Zum Wiedersehen mit Hartberg kommt es für Ilzer erst in der zehnten Runde. "Ich habe dort eine unglaublich schöne Zeit gehabt, das letzte Jahr war sowieso fast nicht fassbar von den Emotionen. Hartberg bleibt für mich immer was Besonderes", sagte Ilzer. Er hatte die Steirer aus der Regionalliga kommend zum Vizemeistertitel und damit in die Bundesliga geführt. Dort sieht er sie nicht als Kanonenfutter: "Ich bin überzeugt, dass sie für die eine oder andere Überraschung sorgen werden."