02.08.2018 20:22 Uhr

RB Leipzig mit Magerkost in der EL-Quali weiter

Jean-Kévin Augustin und Co. stehen in der nächsten Runde
Jean-Kévin Augustin und Co. stehen in der nächsten Runde

RB Leipzig hat seinen Abstecher nach Schweden erwartungsgemäß unbeschadet überstanden, muss im mühsamen Kampf um die Gruppenphase der Europa League aber gleich die nächste Hürde anlaufen.

Durch ein 1:1 (0:0) im teils zähen Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde bei BK Häcken zog eine bessere B-Elf der Sachsen am Donnerstag in die vorletzte Runde der europäischen Ochsentour ein. Dort wartet am 9. und 16. August CS Universitatea Craiova aus Rumänien.

In Göteborg erzielte Massimo Bruno (47.) die Führung für das Team von Trainer Ralf Rangnick, das die erste Begegnung mit den Schweden in Leipzig vor einer Woche mit 4:0 gewonnen hatte. Daleho Irandust (85.) glich kurz vor dem Ende aus (85.). "Es war ein intensives Spiel. Wir haben uns etwas schwer getan, den Ball schnell zu machen. Aber: Wir sind eine Runde weiter - und befinden uns auf einem guten Weg", sagte RB-Profi Diego Demme.

Trotz der ordentlichen Vorstellungen weiß aber auch Demme: Die Spiele gegen Craiova sind nicht die letzte Herausforderung vor einem möglichen Einzug in die Gruppenphase. Im Anschluss müsste RB noch die Playoffs überstehen. Dass nur dies das Ziel der Leipziger sein kann, hatte Rangnick schon vor dem Start der Qualifikation kommuniziert.

Und seine Spieler versuchten auch bei Häcken, seine Vorstellung von Dominanz umzusetzen. Zu Beginn diktierten die Gäste das Geschehen, setzten die Gastgeber schnell unter Zugzwang. Über Spielmacher Emil Forsberg, der in der alten Heimat erstmals nach der WM 62 Minuten lang wieder in der Rolle des findigen Ballverteilers auftrat, erspielte sich RB ordentliche Chancen.

RB-Startfeuerwerk ohne Präzision

Jean-Kévin Augustin (10./16./23.) und Neuzugang Marcelo Saracchi (15.) ließen zum Start jedoch die Genauigkeit vermissen. RB dominierte, nahm sich aber auch seine Verschnaufpausen. Die kräftezehrenden Tage im Trainingslager im österreichischen Seefeld, das noch bis kommenden Sonntag geht, zollten ihren Tribut. Stammkräfte wie Nationalstürmer Timo Werner, Torhüter Peter Gulacsi oder Mittelfeldregisseur Kevin Kampl hatte Rangnick gar nicht erst mit nach Schweden genommen. Dagegen gab beispielsweise der erst 18-jährige Niclas Stierlin sein Pflichtspieldebüt in der RB-Startelf.

Das Fehlen der Stars und die Erschöpfung waren bei RB schon gegen Ende der ersten Halbzeit zu spüren, als Leipzig vermehrt in Konter der Göteborger lief. Dass Stürmer Alhassan Kamara (39.) und Mervan Celik (45.+1) die Gastgeber nicht in Führung brachten, war nur der eigenen Unzulänglichkeit und Gulacsi-Vertreter Marius Müller zu geschuldet. Bei vier Wechseln im Gegensatz zum Hinspiel stand RB hinten nicht immer wirklich sattelfest. Kein Wunder, denn Großteile der Leipziger Mannschaft waren international unerfahren. So war etwa Stürmer Yussuf Poulsen (24) der einzige Spieler auf der Bank, der älter als 18 Jahre ist.

Im zweiten Durchgang rückte Leipzig durch den schnellen Treffer von Bruno, zuletzt an den RSC Anderlecht ausgeliehen, die Verhältnisse gerade. Häcken hätte trotz guter erster Halbzeit ein Wunder gebraucht, Leipzig konnte mit der Führung im Rücken umsichtig verwalten. Der späte Ausgleich war zu verschmerzen. Bereits am Freitagabend ist RB erneut gefordert, in Schwaz bei Seefeld steht ein Testspiel gegen Huddersfield Town aus der englischen Premier League an.