07.08.2018 12:10 Uhr

Getrübte Freude bei Dresdens Deja-vu

Kapitän Marco Hartmann hat sich im ersten Saisonspiel verletzt
Kapitän Marco Hartmann hat sich im ersten Saisonspiel verletzt

Dynamo Dresden ist erfolgreich in die neue Saison gestartet. Die Freude über den Auftaktsieg in der 2. Bundesliga wurde aber durch die Verletzung von Kapitän Marco Hartmann getrübt.

Uwe Neuhaus hatte ein spätabendliches Deja-vu-Erlebnis, und das gefiel dem Trainer von Dynamo Dresden nur zum Teil. Wie in der Vorsaison besiegte sein Team zum Saisonauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga den MSV Duisburg mit 1:0, wieder erzielte Lucas Röser den Siegtreffer. Derselbe Gegner, dasselbe Ergebnis - Dynamo kopierte im ersten Montagsspiel der neuen Spielzeit den perfekten Saisonstart aus dem Vorjahr.

Doch wie damals war auch die Freude nicht ungetrübt. Nachdem sich im Vorjahr Pascal Testroet verletzte und anschließend lange ausfiel, mischte sich in den Jubel am Montag die Sorge um Kapitän Marco Hartmann. "Es läuft auf einen Muskelfaserriss hinaus. So wie die Bewegung aussah, denke ich, dass es relativ eindeutig war", sagte Neuhaus. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte sich ohne Fremdeinwirkung am Oberschenkel verletzt. Wie lange Hartmann pausieren muss, war zunächst unklar.

"Wir haben sehr viel investiert, vor allem läuferisch"

Der Wermutstropfen an einem ansonsten gelungenen Abend hatte umgehend Auswirkungen auf das Spiel gehabt. Neuhaus stellte sein Team taktisch um, um die defensive Stabilität nicht zu gefährden. "Wir mussten viele lange Bälle verteidigen und bis zum Schluss zittern", sagte er. Zwar kam Duisburg immer wieder in die Gefahrenzone, der Treffer gelang den Zebras aber nicht mehr.

"Dass wir alle zufrieden sind, kann sich sicher jeder denken. Wir haben sehr viel investiert, vor allem läuferisch", sagte Neuhaus, der sich auf einen längeren Ausfall seines Kapitäns einstellte.

Patrick Ebert als neue Führungsfigur

Einer, der Hartmanns Führungsrolle auf dem Platz übernehmen kann, ist Patrick Ebert. Der Mittelfeldspieler wurde 2009 mit den späteren Weltmeistern wie Manuel Neuer, Jerome Boateng oder Mesut Özil U21-Europameister, zur Saison 2018/19 wagt er in Dresden einen neuen Karriere- und Lebensabschnitt.

Nach fünf Jahren in Spanien und Russland scheint Ebert in Dresden im Spätherbst seiner Laufbahn endlich anzukommen. "Ich bin jetzt 31 Jahre alt, da kann man schon auch etwas mehr Verantwortung tragen", sagte er. Hartmanns Verletzung sei "schade", so der gebürtige Potsdamer, der von dessen Leader-Qualitäten begeistert ist. "Bei der Ansprache, die er vor dem Spiel gehalten hat, habe ich Gänsehaut bekommen. Danach waren wir alle richtig heiß. Er ist ein super Typ. Wir hoffen, dass er schnell wieder dabei sein kann", sagte Ebert.

Führungsqualitäten sind beim MSV Duisburg nach der neuerlichen Auftaktpleite vor allem von Trainer Ilja Grujew gefordert. "Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt, wir wussten, dass es nicht einfach wird. Wir haben gut verteidigt, haben uns durch eigene Fehler aber selbst in Schwierigkeiten gebracht", sagte Grujew.