14.08.2018 14:12 Uhr

SCF-Trainer Streich kritisiert Transfermarkt

Christian Streich sieht sich und den SC Freiburg als Teil des Systems
Christian Streich sieht sich und den SC Freiburg als Teil des Systems

Christian Streich ist ein Mann klarer Worte: Zwei Wochen vor dem Ende der Wechselzeit kritisierte der Trainer des SC Freiburg das Verhalten einiger rein wirtschaftlich denkender Vereine auf dem Transfermarkt.

"Das Problem ist, dass die großen Vereine viele Spieler auf Verdacht wegkaufen", sagte Streich im Interview mit "Sky". "Die Rechnung ist einfach: Wir kaufen sechs, sieben oder acht, die alle gut sind und zwei schaffen es eh."

Dann würden die Vereine mit den Verkäufen der Spieler wiederum Geld verdienen. Diese Logik stört den 53-Jährigen: "Das ist ein reiner Wirtschaftsfaktor. Es gibt Vereine, die nur noch so unterwegs sind und sich nur noch als Wirtschaftsunternehmen sehen."

Nichtsdestotrotz sieht Streich sich und den SC Freiburg als Teil des Systems. "Ich bekomme ja auch viel Geld. Es wird immer weniger Sport und Spiel, aber wir gehören da auch dazu", meinte dienstälteste Trainer der Bundesliga. "Ich könnte ja auch morgen aufhören und woanders arbeiten."

Zuletzt profitierte der SC Freiburg durch den Verkauf von Innenverteidiger Caglar Söyüncü an Leicester City ordentlich von den explodierten Preisen auf dem Transfermarkt. 21 Millionen Euro kassierten die Breisgauer für den Türken.

"Vor ein paar Jahren hätte Caglar ein paar Millionen gebracht und innerhalb kürzester Zeit explodiert das alles", rekapitulierte Streich. "Aber so ist das eben, wenn Milliarden reinkommen, weil Milliardäre Vereine kaufen. Dann ist das Geld da." Er hoffe, dass Söyüncü nun in England seinen Weg gehen werde.