15.08.2018 11:07 Uhr

Effenbergs Transfer-Tipps an Bayern und den BVB

Effenberg rät den Bayern, Boateng zu halten
Effenberg rät den Bayern, Boateng zu halten

Der ehemalige Nationalspieler Stefan Effenberg hat sich zum Leistungsvermögen der Spitzenverein in der Fußball-Bundesliga geäußert und vor allem die Kader-Zusammensetzung bei seinem Ex-Team FC Bayern München analysiert. 

Effenberg sprach sich eindeutig dafür aus, verdiente Spieler, denen zuletzt Wechselgedanken nachgesagt wurden, unbedingt im Verein zu halten. "Ich persönlich würde ihn auf keinen Fall abgeben. Die Statements der Spieler wie Müller und Robben waren auch eindeutig. Die Mitspieler wollen, dass er bleibt – und ich denke, dass sich die Verantwortlichen diese Aussagen zu Herzen nehmen sollten", so der einstige Bayern-Kapitän in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal "t-online".

Auch Mittelfeldspieler Thiago, der zuletzt immer wieder mit einem Transfer zurück in die spanische Primera División in Verbindung gebracht wurde, sollte laut dem Ex-Nationalspieler im Verein gehalten werden. "Wenn er das abruft, was er kann, dann sollte er bei Bayern München bleiben. Für den FC Bayern wäre das sportlich sonst ein Verlust", ist sich Effenberg sicher. 

Er glaubt außerdem nicht daran, dass der Kreativspieler selbst überhaupt vom Rekordmeister weg will: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich wohlfühlt in der Stadt München und auch in der Mannschaft."

Auch Nationalspieler Sebastian Rudy rät der heutige TV-Experte, beim FC Bayern zu bleiben. Rudy wurde in den letzten Tagen ein bevorstehender Wechsel sowohl zu RB Leipzig als auch zum FC Schalke 04 nachgesagt. "Fakt ist, dass sich die Situation für ihn bei Bayern durch den Abgang von Vidal verbessert hat. Er sollte für sich eigentlich den Anspruch haben, sich jetzt durchzubeißen – auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft. Er hat die Qualität", empfiehlt Effenberg einen Verbleib.

BVB? "Sie sollten auf dem Transfermarkt zuschlagen"

Anders schätzt der 50-Jährige beim Bayern-Verfolger Borussia Dortmund ein. Vor allem in der Offensivreihe fehlt dem BVB nach dem Geschmack von Effenberg noch ein echter Torjäger: "Du hast keinen mehr in der Mannschaft, der dir wie Aubameyang oder davor Lewandowski 20 bis 30 Tore garantiert. Deshalb macht mir die Offensive durchaus Sorgen", gab der Champions-League-Sieger von 2001 zu verstehen.

Ein gelernter Mittelstürmer stände den Dortmundern sowohl in der Bundesliga als auch auf internationaler Ebene gut zu Gesicht, daher die eindeutige Empfehlung Effenbergs: "Das ist das Puzzleteil, das fehlt. Sie sollten noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Favre braucht so einen Spieler." 

"Bundesliga nicht attraktiv für Topspieler"

Der 35-fache Nationalspieler sorgt sich darüber hinaus um das Niveau der Fußball-Bundesliga im europäischen Vergleich. "Die Qualität wird immer schlechter", schreibt der 50-Jährige bei "t-online.de" und begründet seine These mit den Transfers der deutschen Klubs in diesem Sommer.

"Wenn ich mir die Transfers der Bundesligisten anschaue, fällt auf: Der namhafteste Spieler, der von außen dazu gekommen ist, ist Axel Witsel beim BVB. Das ist zweifellos ein richtig guter Spieler, aber er kommt von Tianjin Quanjian aus China und hat noch nie in einer europäischen Topliga gespielt", so der frühere Bayern-Kapitän, der ergänzte: "Wenn das einer der namhaftesten neuen Spieler ist, dann ist klar: Die Bundesliga ist aktuell nicht attraktiv für Topspieler. Und deshalb bin ich mir auch sicher, dass der Rückstand der Bundesliga zur Premier League und zu den anderen Topligen erheblich größer wird."