15.08.2018 12:16 Uhr

Nach Bekenntnis: Wie lange bleibt Werner wirklich?

Timo Werner wird mittelfristig in Leipzig bleiben
Timo Werner wird mittelfristig in Leipzig bleiben

Timo Werner will doch noch etwas länger bei RB Leipzig bleiben. Das Projekt Nagelsmann hat ihn überzeugt und er selbst setzt sich hohe Ziele.

Es gab eine Zeit, in der Timo Werner dem hippen Leipziger Fußball-Start-up bereits entwachsen schien. Immer wieder wurde über ein Interesse von Real Madrid oder anderen Weltvereinen berichtet, stets präsent Werners Streben nach rasanter Weiterentwicklung - und dann war da ja auch noch die vergangene, recht durchwachsene Bundesliga-Saison von RB. Dass der Nationalstürmer den Sachsen in naher Zukunft den Rücken kehrt, schien eine ausgemachte Sache. Bis jetzt. Bis zum Nagelsmann-Deal.

"Mit der Verpflichtung von Julian Nagelsmann hat der Klub ein Ausrufezeichen gesetzt", sagte Werner der "Sport Bild" vor dem Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Europa League am Donnerstag (18.30 Uhr) bei Universitatea Craiova: "Mein Vertrag bei RB läuft ohnehin noch bis 2020, also werde ich auf jeden Fall mindestens ein Jahr unter ihm spielen." Sogar eine Verlängerung des Kontrakts ist nicht ausgeschlossen und könnte bald erfolgen - alles dank des neuen Coaches, der im kommenden Jahr von der TSG Hoffenheim nach Leipzig wechselt.

Allzu große Hoffnungen, dass Werner auf lange Sicht vielleicht gar nicht mehr weg will, sollte sich RB trotzdem nicht machen. Das wird ganz deutlich, wenn man dem 22-Jährigen zuhört. "Ich würde irgendwann gerne auf ein Level kommen wie Hazard oder Griezmann - an Neymar, Messi oder Ronaldo denke ich erst überhaupt gar nicht - dann muss man vielleicht zu einem ganz großen Verein gehen, weil dort die Aufmerksamkeit noch einmal eine ganz andere ist", sagte Werner.

Ein Transfer ist wohl nur aufgeschoben, auch wenn er im Falle einer Vertragsverlängerung fürstlich vergütet würde. Werner betont aber auch, dass für ihn erst einmal nur RB zählt. "Ich fühle mich hier extrem wohl und weiß, dass ich in Leipzig den nächsten Schritt machen kann", sagte Werner, der in Craiova wohl noch nicht ins vorderste Glied rückt. Er hatte das Training am vergangenen Dienstag mit Oberschenkelbeschwerden abbrechen müssen. Den 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel sollte sein Team auch ohne ihn halten. Die wichtigen Spiele kommen erst noch.

Allerhöchste Erwartungen an Nagelsmann

Werner gibt sich selbst derweil Zeit, will sich auf dem Weg zum Spitzenspieler nicht zu sehr unter Druck setzen, denn der kommt schon von alleine. Er habe "immer noch mindestens drei, vier Jahre, um dann nicht nur in einem Haifischbecken mitzuschwimmen - sondern im optimalen Fall vorneweg zu schwimmen." Bei dieser Evolution zum Weltklassemann, wie sie Werner vorschwebt, ist Nagelsmann der X-Faktor. Sollte der von allen Seiten als Talententwickler gepriesene Trainer Werner in der Zusammenarbeit überzeugen - wer weiß, wie lange der WM-Teilnehmer tatsächlich in der Messestadt bleibt.

"Ich sehe dann ja, ob sein System und seine Vorstellungen zu mir passen", sagte Werner: "Ob wir tatsächlich die Chance haben, irgendwann auch mal Meister werden zu können und vielleicht sogar regelmäßig Champions League zu spielen." Allerhöchste Erwartungen an den neuen Trainer, sechste Plätze wie in der Vorsaison werden Werner nicht zum Bleiben ermuntern. 

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Craiova: Pigliacelli - Donkor, Gardos, Briceag - Martic, Mateiu, Cicaldau, Bancu - Mitrita, Markovic, Burlacu. - Trainer: Mangia

Leipzig: Mvogo - Klostermann, Konate, Orban, Saracchi - Sabitzer, Kampl, Demme, Forsberg - Augustin, Cunha. - Trainer: Rangnick

Schiedsrichter: Miroslav Zelinka (Tschechien)