29.08.2018 15:32 Uhr

Chemnitz-Krawalle: Viertligist erwägt Boykott

Folgen der Chemnitzer Krawalle erreichen Regionalliga
Folgen der Chemnitzer Krawalle erreichen Regionalliga

Fußball-Regionalligist Berliner AK hat mit großer Bestürzung auf die fremdenfeindlichen Übergriffe in Chemnitz reagiert und Maßnahmen für sein Auswärtsspiel in zwei Wochen beim Chemnitzer FC gefordert.

Sollten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) nicht angemessen reagieren, erwägt der Viertligist, zu der Partie nicht anzutreten.

Der Klub sei angesichts des Spiels am 15. September "alarmiert und in größter Sorge", teilte Präsident Mehmet Ali Han auf der Webseite des Vereins mit. Man erwarte von DFB und NOFV, dass zeitnah ein "tragbares Sicherheitskonzept" für die Partie "erarbeitet und mit uns abgestimmt" werde, hieß es.

"Sollte die Sicherheit unserer Spieler, Betreuer, Fans etc. nicht gewährleistet werden, ziehen wir in Erwägung, nicht anzutreten", erklärte Ali Han.

Im Internet und den sozialen Medien seien weitere rechte Aufmärsche angekündigt worden, man müsse daher mit weiteren Straftaten rechnen. "Zu den rechten Aufmärschen sollen nach Presseberichten unter anderem auch Fangruppierungen des Chemnitzer FC aufgerufen haben", hieß es weiter.

Die Ausschreitungen in der Stadt habe der Berliner AK mit Sorge und Trauer zur Kenntnis genommen. In der Innenstadt von Chemnitz sei es zu wilden Jagdszenen und Straftaten gegenüber Migranten und Geflüchteten gekommen.

"Der Hass richtete sich gegen alle Menschen, die nichtdeutscher Herkunft waren. Die Stimmung ist sehr aufgeheizt und explosiv", hieß es weiter.