04.09.2018 14:06 Uhr

Dragovic erlebt zwiespältigen Saisonauftakt

Aleks Dragović absolvierte beide Partien auf dem Feld
Aleks Dragović absolvierte beide Partien auf dem Feld

Aleksandar Dragović hat mit Bayer Leverkusen einen zwiespältigen Saisonauftakt erlebt. Zwar absolvierte der österreichische Teamspieler beide bisherigen Liga-Partien über die volle Distanz, dabei setzte es aber für den mit hohen Erwartungen gestarteten Klub Niederlagen gegen Mönchengladbach und Wolfsburg. Deshalb geriet Trainer Heiko Herrlich bereits unter Druck.

Den Coach könne man für die aktuelle Misere allerdings nicht verantwortlich machen, betonte Dragović am Dienstag im ÖFB-Camp in Bad Waltersdorf. "Die Spieler, nicht der Trainer, sind Schuld daran, dass Unruhe reingekommen ist. Jeder muss sich selbst hinterfragen, noch mehr kämpfen und im Training noch mehr geben. Erfolg muss wehtun, es kommt nichts von ungefähr."

Dabei war die Vorbereitung vielversprechend verlaufen, nicht nur für die Werkself, sondern auch für Dragović selbst. Nach seiner Rückkehr aus Leicester schien der Innenverteidiger zunächst auf dem Abstellgleis zu stehen, überzeugte dann aber im Sommer mit gute Trainingsleistungen und rutschte schließlich aufgrund der Verletzung von Sven Bender in die Mannschaft.

Daher stand ein neuerlicher später Wechsel knapp vor Transferschluss diesmal nicht zur Debatte. "Ich habe das Vertrauen vom Trainerstab bekommen, also habe ich mir keine Gedanken über einen Transfer gemacht. Ich will mich bei Leverkusen durchsetzen", erklärte Dragović.

Alaba als Ersatzkapitän?

Bei seinem Leihengagement in Leicester in der Vorsaison ist ihm das nicht gelungen. "Aber in den Partien, in denen ich dort gespielt habe, habe ich überzeugt. Mehr kann ich nicht tun."

Ärger darüber verspürt Dragović nicht mehr. "Vielleicht habe ich mir in den letzten zwei Jahren selbst zu viel Druck gemacht, dass ich alles niederreißen wollte. Jetzt mache ich mir keinen Druck und versuche, mich weiterzuentwickeln."

Die nächste Gelegenheit dazu gibt es auf Clubebene nach der Länderspielpause beim Auswärtsmatch gegen den FC Bayern. "Möglicherweise kommt dieses Spiel zum richtigen Zeitpunkt. Da können wir nur gewinnen", vermutete Dragović.

Für die Bayern und David Alaba lief der Saisonstart wie geschmiert - es gab Siege im Supercup, Pokal und in der Liga. "Es ist immer unser Anspruch, gut in die Saison zu starten", sagte Alaba. "Wir sind körperlich gut beinander. Die Vorbereitung war hart und intensiv, das war einmal etwas anderes und hat uns gut getan."

Derzeit liegt Alabas Fokus jedoch ganz klar beim Nationalteam und da vor allem auf der Nations League. "Ich kenne den Modus noch nicht wirklich. Wir wollen auf jeden Fall die Gruppe gewinnen und dann über die normale Qualifikation zur EM kommen", kündigte der 26-jährige Wiener an.

Ob er die ÖFB-Auswahl am Donnerstag gegen Schweden und am folgenden Dienstag in der Nations League in Bosnien als Kapitän aufs Feld führen wird, weiß Alaba laut eigenen Angaben selbst noch nicht. Der Ersatzkapitän für den am Knie verletzten Julian Baumgartlinger ist vorerst weiter offen.

apa