06.09.2018 13:43 Uhr

Grindel: Neuer Löw-Vertrag zur Vermeidung von Unruhe

Reinhard Grindel hat die vorzeitige Vertragslängerung mit Löw erklärt
Reinhard Grindel hat die vorzeitige Vertragslängerung mit Löw erklärt

Die vorzeitige Vertragsverlängerung des Deutschen Fußball-Bundes mit Bundestrainer Joachim Löw bis 2022 ist von Verbandschef Reinhard Grindel teilweise in ein anderes Licht gerückt worden.

Die Entscheidung sei im vergangenen Mai außer aus sportlichen Gründen nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund des neuen Kontraktes für Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff bis 2024 gefällt worden, erläuterte Grindel im Gespräch mit dem Onlineportal "Sport1" vor dem Nations-League-Duell der deutschen Nationalmannschaft am Donnerstagabend in München gegen Weltmeister Frankreich.

Bierhoffs und Löws Verträge waren "früher immer parallel. Wir haben uns vor der WM gefragt, wie es wirke, wenn wir mit Bierhoff verlängern und mit Löw nicht", sagte Grindel und verwies zudem auf das damalige Vertrauen in Löws Kompetenz für einen demnach schon vor der WM-Pleite in Russland für notwendig erachteten Neuaufbau des DFB-Teams für die WM-Endrunde 2022 in Katar.

"Um Diskussionen vor der WM zu vermeiden - wir verlängern langfristig mit Bierhoff und mit Löw nicht, was zweifelsohne zu Unruhe geführt hätte - und vor dem Hintergrund, dass alle Präsidiumskollegen und Oliver Bierhoff gesagt haben, dass sie Joachim Löw den notwendigen Umbruch zutrauen, haben wir uns zu dieser Vertragsverlängerung entschieden", so Grindel.

"Das Vertrauen in Jogi Löw ist ungebrochen"

Nach dem Vorrunden-K.o. des deutschen Teams bei der WM in Russland war die Vertragsverlängerung mit Löw vielfach als verfrüht kritisiert worden. Grindel machte nunmehr jedoch deutlich, dass durch das WM-Desaster keine andere Bewertung von Löws Trainer-Qualitäten eingetreten sei: "Das Vertrauen in Jogi Löw ist ungebrochen. Wir glauben, dass er die Zukunft gut gestalten kann. Deswegen würden wir uns sicherlich immer wieder so verhalten, wie wir es getan haben."

Der Coach habe nach der WM "die richtige Analyse vorgenommen und auch aufgezeigt, welche Konsequenzen zu ziehen sind", sagte Grindel weiter. Der DFB-Präsident unterstrich seine Zuversicht, dass Löw "auch jetzt mit den erfahrenen Spielern, die hoffentlich ein anderes Bild als in Russland abgeben, als auch mit den neuen, die in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren dazukommen müssen" eine Mannschaft formen werde.