12.09.2018 09:01 Uhr

Gladbach-Boss Eberl fordert mehr "Solidarität"

Max Eberl fordert mehr Solidarität
Max Eberl fordert mehr Solidarität

Max Eberl, Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, hat sich zuletzt ungewohnt selten in der Öffentlichkeit geäußert. Nun erklärt der 44-Jährige seine Zurückhaltung.

Die vergangene Bundesliga-Saison sei aus seiner Sicht in ein zu schlechtes Licht gerückt worden. "Es ging um Video Assistenten, um 50+1, um Montagsspiele, um schlechte Spiele, um das frühe Aus deutscher Mannschaften im Europapokal. Aus meiner Sicht wurden vermehrt negative, politische Dinge in den Vordergrund gerückt. Selbst die Meisterschaft des FC Bayern war etwas Schlechtes. Nach dem Motto: Schon wieder die!", führt Eberl gegenüber "Sport Bild" aus und fordert, dass die Freude am Spiel wieder in den Vordergrund gerückt werden solle.

Verantwortlich für die negative Sichtweise sind für Eberl auch seine Kollegen, von denen er mehr Solidarität fordert. So habe man beispielsweise die Einführung von Montagsspielen einstimmig entschieden, aus manchen Vereinen höre man dennoch ständig Kritik an diesen. "Sich bei der ersten Kritik aus der Verantwortung zu stehlen, das empfinde ich als unsolidarisch", so Eberl.

Weiterhin äußerte sich Eberl zu seinen Zielen mit den Gladbachern, ohne sich konkret festzulegen. Der Grund dafür ist einfach: In den vergangenen Spielzeiten habe man sich zu sehr auf das Thema Europa fokussiert, sei dadurch gehemmt gewesen und habe das Ziel am Ende verpasst. "Jedes Spiel soll das Spiel sein, das wir gewinnen wollen. Dann sehen wir am Ende, was rauskommt", lautet Eberls simple Formel.

"Ich möchte endlich mal nach Berlin"

Einen Wunsch hat der Manager dann aber doch: "Ich möchte endlich mal nach Berlin und da im besten Fall auch gewinnen." Als Spieler und Verantwortlicher sei er viermal ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen, das Endspiel habe er aber nie erreicht.

Den Weg der Liga sieht Eberl übrigens nicht darin, zum finanzstarken Konkurrenten der englischen Premier League heranzuwachsen. "Dass wir nicht Ronaldo für ein Gesamtpaket von 300 Millionen Euro kaufen, aber weiter Spieler wie ter Stegen, Dembélé, Firmino, Rebic oder Xhaka zu Top-Stars formen. Das macht uns sympathisch, schafft Identität", erläutert Eberl zuversichtlich, wohin die Reise gehen sollte.