20.09.2018 10:13 Uhr

Eintracht-Chef gegen Kollektivstrafen: "Panik-Reaktionen"

Kein Freund von Kollektivstrafen: Eintracht-Vorstand Axel Hellmann
Kein Freund von Kollektivstrafen: Eintracht-Vorstand Axel Hellmann

Eintracht Frankfurts Vorstand Axel Hellmann hat vor dem Geisterspiel in der Europa League bei Olympique Marseille am Donnerstag den kompletten Zuschauerausschluss als Sanktion kritisiert.

"Wir müssen einen Vorstoß bei der UEFA unternehmen und dem Verband klar machen, dass Kollektivstrafen keinen Sinn machen", sagte er im "Bild"-Interview.

"Man muss sich die Kette mal vor Augen halten: Wir sanktionieren alle Fans, weil sich ein paar daneben benehmen. Die Stadion bleiben leer", erklärte Hellmann. Die Konsequenz derzeit ist aber, dass viele Anhänger trotzdem das Bedürfnis haben, ihrer Mannschaft nahe zu sein und in die Städte kommen.

Der Reflex der öffentlichen Hand sei dann zu sagen, dass die Sicherheit gefährdet sei, weil ein paar Hundert Leute in der Innenstadt seien. "Das sind Panik-Reaktionen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man etwas macht und den Einwohnern der eigenen Stadt ein Sicherheitsgefühl zu suggerieren."

Hellmann ist überzeugt, dass Kollektivstrafen "den Fußball unattraktiver machen und die europäischen Wettbewerbe zerstören" können. "Fußball lebt doch von Emotionen", meinte er.

Nach den UEFA-Sanktionen gegen die Franzosen, die wegen wiederholter Vergehen zu einem Geisterspiel verdonnert wurden, dürfen die Fans der Eintracht nicht einmal in die Stadt reisen. Das Aufenthaltsverbot gilt am Donnerstag zwischen 8:00 und 24:00 Uhr.