20.09.2018 12:29 Uhr

Schweigegelübde um Salzburgs Haidara hält

Darüber wird nicht gesprochen
Darüber wird nicht gesprochen

Die Frage nach einem Wechsel von Salzburgs Mittelfeldjuwel Amadou Haidara beschäftigt vor dem Duell mit RB Leipzig am (heutigen) Donnerstag (21.00 Uhr) weiter Fans und Medien. Leipzigs Sportdirektor und Trainer Ralf Rangnick wollte sich im Vorfeld weiter dazu nicht äußern, konnte den angeblich schon beschlossenen Winter-Deal aber auch nicht dementieren.

"Ich spreche nicht über Spieler, die woanders spielen", sagte Rangnick im Hinblick auf einen möglichen Wechsel des 20-Jährigen aus Mali. Vor gut zwei Wochen hatte er die Spekulationen um den schon seit Monaten mit dem "großen Bruder" in Verbindung gebrachten Haidara allerdings selbst angeheizt. Der Transfer zweier Kicker nach Leipzig in der Winterpause sei bereits beschlossene Sache, sagte Rangnick damals. Ein Fingerzeig, dass Haidara einer der beiden ist, war Rangnicks weitere Aussage am Mittwoch. Dass der malische Teamspieler nicht einer der beiden Neuen sei, wollte er da nicht bestätigen. Er begnügte sich mit dem Hinweis, dass es vereinbart sei, keine Namen zu nennen.

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Rangnick hielt sich dabei so bedeckt wie Salzburg, wo Sportdirektor Christoph Freund jeden Kommentar zum dribbelstarken Kicker mit starkem Schuss verweigert. Für Salzburgs Coach Marco Rose ist jedenfalls klar, dass vor Haidara eine glänzende Zukunft liegt - vergleichbar mit Naby Keita, der von Salzburg seinen Weg über Leipzig bis nach Liverpool machte. "Doudou ist ein überragender Junge mit gutem Schmäh. Ein hervorragender Fußballer und ein Top-Charakter, der sich ganz toll bei uns eingefügt hat. Er hat eine große Karriere vor sich", meinte der Deutsche über Haidara. Dieser kam 2016 aus seiner Heimat zu Liefering und holte unter Rose sensationell die Youth League. In der Vorsaison gehörte er dann schon zum Stamm jener "Bullen"-Truppe, die bis ins Halbfinale der Europa League vorstieß.

Haidara ist das "Produkt" der JMG-Academy in Malis Hauptstadt Bamako, einer von mehreren Standorten der JMG-Gruppe des ehemaligen französischen Teamspielers und Coaches Jean-Marc Guillou. Der heute 72-Jährige mit gutem Draht zu seinem ehemaligen Co-Trainer Arsene Wenger unterhält beginnend in den Neunzigerjahren insgesamt zehn Akademien in Afrika und Asien und entwickelte bereits afrikanische Topkicker wie Kolo und Yaya Toure, Salomon Kalou, Gervinho oder Didier Zokora. Die Methodik Guillous erstaunt: Gespielt wird bei den Jungen barfuß und ohne Schienbeinschützer, auch der Tormann fehlt. Das soll das Defensivverhalten verbessern.

In seiner Heimat ist Haidara schon jetzt ein umjubelter Star. Sein Weg verbindet ihn mit seinem malischen Nationalteam- bzw. Salzburg-Kollegen und Freund Diadie Samassekou. Auch dieser könnte Salzburg in absehbarer Zeit abhandenkommen. Neben Manchester City, Liverpool, AS Roma und Borussia Dortmund gilt wenig überraschend auch Leipzig als möglicher Arbeitgeber.

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apa