20.09.2018 12:27 Uhr

Vertrag bis 2021: Hoffmann soll beim HSV eine Ära prägen

Der 55 Jahre alte Bernd Hoffmann bleibt als Vorstandsvorsitzender im Amt
Der 55 Jahre alte Bernd Hoffmann bleibt als Vorstandsvorsitzender im Amt

Comeback perfekt: Vorstandsboss Bernd Hoffmann steht nun bis mindestens 2021 an der Spitze des Bundesliga-Absteigers Hamburger SV. Der 55-Jährige führte die Hanseaten bereits von 2003 bis 2011.

Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV ist wieder auf einem sportlich guten Weg, der alte und neue Vorstandsboss Bernd Hoffmann bereits an seinem ganz persönlichen Ziel: Vor nicht einmal einem Jahr nur einfaches Vereinsmitglied, sitzt der 55-Jährige nun auf Dauer zum zweiten Mal beim hanseatischen Traditionsklub an den Schalthebeln der Macht.

Damit ist Hoffmanns strategisch erdachter Masterplan zum vollständigen Comeback beim Rautenklub perfekt aufgegangen. Sieben Jahre nach dem Ende seiner ersten acht Jahre an der HSV-Spitze ließ er sich im Februar zum ehrenamtlichen Präsidenten des HSV e.V. wählen. Der von ihm zusammengestellte Aufsichtsrat kürte ihn im März zum Interimsvorsitzenden des Vorstand. Am Mittwoch erfolgte das einstimmige Votum für Hoffmann als dauerhafte Lösung bis zum 30. Juni 2021.

"Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen konnten wir in den vergangenen Monaten wichtige Schritte für die Entwicklung des HSV vollziehen. Dies hat sicher dazu beigetragen, dass der Aufsichtsrat sich nun für eine langfristige Berufung entschieden hat. Über dieses Vertrauen freue ich mich", sagte Hoffmann.

Zahlt sich der personelle Rundumschlag aus?

Bei seinem erklärten Ansinnen, die Norddeutschen nach dem ersten Abstieg in ihrer 131-jährigen Vereinsgeschichte wieder in die Erstklassigkeit zu hieven, hat der gebürtige Leverkusener im vergangenen halben Jahr zweifellos eine Menge richtig gemacht.

Hoffmann beurlaubte im Frühjahr die damaligen Führungskräfte Heribert Bruchhagen und Jens Todt, ersetzte den erfolglosen Trainer Bernd Hollerbach durch Christian Titz und war maßgeblich an der Verpflichtung des neuen Sportchefs Ralf Becker beteiligt.

"Angesichts unserer äußerst schwierigen Situation mussten wir einfach einen vollständigen Umbruch gestalten", begründete Hoffmann seinerzeit seinen personellen Rundumschlag. Unter Titz kamen die HSV-Profis tatsächlich wieder besser in die Spur, das rettende Ufer in Form des Klassenerhalts aber erreichten sie nicht mehr.

Sofortiger Wiederaufstieg als Voraussetzung

In Liga zwei ist der HSV jetzt in deutlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs, sportlich wie finanziell. Ungeachtet einer Halbierung der Etatkosten auf aktuell 28 Millionen Euro wurden im deutschen Fußball-Unterhaus vier von fünf Partien gewonnen. Auch die wirtschaftliche Gesamtsituation hat sich durch einen Transferüberschuss von 16 Millionen Euro, wenn auch nur leicht, entspannt.

Nachhaltig auf die Füße kommt man bilanztechnisch an der Elbe allerdings nur, wenn am Saisonende der sofortige Wiederaufstieg gelingt. Bis dahin muss der neue alte Chef weitere Taten folgen lassen, "Hoffmanns Erzählungen" werden nicht reichen.