23.09.2018 10:34 Uhr

Auswärtsstreich! Freiburgs Negativserie endet in Wolfsburg

Dem SC Freiburg gelang gegen den VfL Wolfsburg die Trendwende
Dem SC Freiburg gelang gegen den VfL Wolfsburg die Trendwende

Auf diesen Tag hatte Trainer Christian Streich lange gewartet: Nach elf Auswärtsspielen ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga gewann der SC Freiburg ausgerechnet beim stark gestarteten VfL Wolfsburg mit 3:1 und setzte sich damit aus der Abstiegszone ab.

Beim Schlusspfiff setzte Trainer Christian Streich schon schwungvoll zum Jubelsprung an, sein gerade überstandener Bandscheibenvorfall aber erlaubte ihm nur einen klitzekleinen Freudenhüpfer. Danach mündete seine fast kindliche Begeisterung über den 3:1-Auswärtssieg des SC Freiburg beim VfL Wolfsburg in kaum noch zu zählende Umarmungen jedes seiner Teammitglieder, das ihm über den Weg lief.

Lange, zu lange hatten die Breisgauer auf ihr erstes Erfolgserlebnis auf fremden Plätzen warten müssen. Nach elf Auswärtsspielen ohne Sieg war der nicht eingeplante Dreier bei den so stark gestarteten Niedersachsen Erlösung und Wendepunkt zugleich.

"Unsere Leistung war leidenschaftlich und überzeugend", sagte der 53-Jährige sichtlich erleichtert.

Youngster Sallai begeistert beim Debüt

Während Streich noch analysierte, versuchte Roland Sallai in der Kabine der Freiburger, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte gleich bei seinem Debüt den Grundstein zum mehr als verdienten Erfolg gelegt.

Der ungarische Nationalspieler erzielte per Kopfball (7.) die Führung für die Gäste und holte den Foulelfmeter heraus, den Nils Petersen im Nachsetzen in die 2:0-Führung umwandelte (21.).

Dann beendete ein Ellenbogenschlag von Ignacio Camacho den Auftritt von Sallai nach 41 Minuten. Mit Sehstörungen musste der kleine Dribbler vom Platz geführt werden.

"Es geht Roland aber schon wieder besser. Falls es keine Schädelprellung ist, reicht es vielleicht für die Partie am Dienstag gegen Schalke", sagte Streich.

Was wichtig wäre, denn der in der Länderspielpause aus Zypern verpflichtete Sallai beflügelte den Auftritt der Breisgauer am Mittellandkanal. "Er bringt den Beweglichkeit, Leichtigkeit und Tempo in unser Spiel, das brauchen wir", so Streich.

VfL-Sportdirektor Schmadtke hadert: "Unser Spiel war ein bisschen lahm"

Genau dieser Typus Spieler fehlte den Platzherren, genau so sah es jedenfalls Jörg Schmadtke. "Unser Spiel war ein bisschen lahm, wir sind zu spät richtig in Bewegung gekommen", krittelte der VfL-Sportdirektor.

Und so wurde es nichts mit dem dritten Sieg in der vierten Partie und dem besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte.

Ausrutscher oder Trendwende - eine Frage, die während englischer Wochen schneller beantwortet wird als üblich. Daher hat das Gastspiel der Niedersachsen am Mittwoch (20:30 Uhr) beim FSV Mainz 05 durchaus richtungweisenden Charakter.

"Möglichst schnell abhaken und die Dinge aus dem Spiel ziehen, die gut waren", empfahl Bruno Labbadia seinen Profis.

Dem VfL-Coach war nicht entgangen, "dass das Zwingende gefehlt hat". Auch das Spielglück war nicht aufseiten der Wölfe. Labbadia: "Das 0:3 kurz nach der Pause war tödlich."