23.09.2018 11:44 Uhr

Old Trafford feiert "Fergie": "Er ist einer von uns"

Sir Alex Ferguson kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück
Sir Alex Ferguson kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück

Sir Alex Ferguson wurde im Old Trafford bei seiner emotionalen Rückkehr nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung mit Standing Ovations gefeiert, einen Sieg bekam der langjährige Teammanager von ManUnited aber nicht zu sehen.

Gerührt reckte Sir Alex Ferguson seine Arme in die Höhe und applaudierte lächelnd dem Publikum, dann machte er sich mit kleinen Schritten unter Standing Ovations zu seinem Stammplatz in der Director's Box auf.

Das ganze Old Trafford feierte die Klublegende von Manchester United bei der Rückkehr nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung, selbst die Fans der Wolverhampton Wanderers verneigten sich vor dem 76-Jährigen.

Erstmals seit April schaute sich der langjährige Teammanager der Red Devils wieder ein Spiel im Stadion an. Grund genug, ganz groß aufzufahren.

"Er ist einer von uns. Zweifellos eine der größten Figuren in der 140-jährigen Geschichte von Manchester United. Meine Damen und Herren, Jungs und Mädchen, begrüßt recht herzlich Sir Alex Ferguson", sagte Stadionsprecher Alan Keegan sechs Minuten vor dem Anpfiff über Mikrofon. "Fergie, Fergie", schallte es von den Rängen, als der beliebte Schotte kurz darauf aus den Katakomben kam.

Ferguson: "Es ist wirklich toll, wieder da zu sein"

Zwischen seinem bis dahin letzten Stadionbesuch und der Rückkehr lag für Ferguson eine schwere Zeit voller Sorgen, zwischen Hoffen und Bangen. Sir Alex hat diese dramatischen Monate gut überstanden, das war am Samstag nicht zu übersehen.

Am 5. Mai hatte sich der Erfolgstrainer wegen einer Hirnblutung einer Notoperation unterziehen müssen und lag zwischenzeitlich auf der Intensivstation. Letztmals war er am 28. April in seinem früheren Wohnzimmer gewesen, als United gegen den FC Arsenal gespielt hatte.

"Es ist wirklich toll, wieder da zu sein", sagte Ferguson, dessen Namen die Nordtribüne trägt und der als Statue vor dem Old Trafford steht, bei "ManUnited-TV": "Es war eine lange Reise, und ich habe eine Menge Schritte vorwärts gemacht. Ich mache das, was mir mein Sohn sagt und das, was mir die Ärzte sagen. Alles ist in Ordnung."

Beruhigende Worte für alle, denen der kauzige Fußballrentner am Herzen liegt. Ferguson hatte seinerzeit mit den Red Devils 38 Titel geholt - darunter 13 Meisterschaften und zwei Champions-League-Triumphe.

United lässt bei Fergie-Rückkehr Punkte liegen

José Mourinho, aktuell auf dem Posten, den bis zu seinem Abschied 2013 für 27 Jahre und 1500 Pflichtspiele Ferguson so erfolgreich wie kein anderer ausgefüllt hatte, war vom Besuch seines Vorgängers begeistert.

"Das sind fantastische Nachrichten für alle, nicht nur für die Familie von Manchester United, einfach für jeden", sagte der Portugiese. "Wer in der Fußballwelt, auf der ganzen Welt, ist nicht glücklich darüber, dass Sir Alex Ferguson zurück und gesund ist."

Als Glücksbringer funktionierte Alexander Chapman Ferguson, 1941 in Glasgow geboren, allerdings nicht. "Ich hoffe, wir gewinnen heute", hatte der prominente Gast gesagt, doch United kam am sechsten Spieltag der Premier League gegen die Wolves nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.

Der Rückstand zum makellosen FC Liverpool mit Jürgen Klopp beträgt bereits acht Punkte. Fred traf für die Gastgeber (5.), Joao Moutinho verhinderte den Sieg (53.).

Ferguson, der im Salford Royal Hospital nach eigenen Angaben Tausende Karten mit Genesungswünschen erhalten hatte, genoss den Nachmittag dennoch. Nur eines störte ihn. "Das hier hat mir nicht gefehlt. Journalisten mit ihren dummen Fragen", sagte Ferguson dem hauseigenen TV-Sender. Er ist wieder der Alte.