23.09.2018 12:07 Uhr

Baum nach Giefer-Patzer: "Kann so nicht weitergehen"

Manuel Baum überdenkt die Rolle von Torhüter Fabian Giefer
Manuel Baum überdenkt die Rolle von Torhüter Fabian Giefer

Nach dem folgenschweren Fehlgriff von Torhüter Fabian Giefer steht Fußball-Bundesligist FC Augsburg nach dem Spiel gegen Werder Bremen mit leeren Händen da. Auch Augsburg-Coach Manuel Baum zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht.

Manuel Baum, Sie könnten angesichts der Leistung des FC Augsburg mit vielen Dinge zufrieden sein, aber Sie sind es verständlicherweise nicht. Warum?

Manuel Baum: Im Endeffekt geht es im Fußball darum, was auf der Anzeigetafel steht und dann steht diesmal ein absolut dubioses Ergebnis, das in keiner Weise dem Spielverlauf entspricht. In der Ausprägung habe ich es noch nie erlebt.

Wie bewerten Sie den schweren Fehler von Ihrem Torhüter Fabian Giefer?

Wenn man als Trainer in der Verantwortung steht, dann hast du es mit einem Menschen zu tun, der aber seine Leistung bringen und seine Arbeit gut machen muss. Das hat er jetzt zweimal nicht getan. Mit dem Mensch fühle ich natürlich mit, weil das ein kapitaler Fehler war und wir jetzt nach zwei Spielen mit so heftigen individuellen Fehlern mit null Punkten dastehen und es hätten mindestens vier sein müssen.

Ist ein Wechsel auf dem Torwartposten nötig?

Ich muss mir erst meine Gedanken dazu machen. Dass es so nicht weitergehen kann, das ist uns allen bewusst. Der erste Gedanke geht aber in Richtung meiner Mannschaft, das tut mir am allermeisten leid. Wenn ich sehe, wie wir eine Mannschaft, die europäische Ansprüche hat, 90 Minuten an die Wand pressen und Chancen herausspielen und dann mit null Punkten dastehen, das ist unglaublich.

Jetzt muss der FCA zu Bayern München, da kann es noch schlechter kommen.

Es kann aber auch besser kommen. Du kannst daraus nichts ableiten. Wichtig ist, wenn eine Leistung ordentlich ist, dann gehst du zwar mit einem sauren Gefühl raus, aber hast nicht so ein schlechtes Gefühl wie bei einer Niederlage und einem schlechten Spiel. Das ist schon mal ein Unterschied.

Es gab auch Pfiffe gegen Giefer. Wie bewerten Sie das?

Es ist immer interessant, wenn man hört: die Pfiffe gegen ihn. Ich könnte genauso sagen: Danach haben sie wieder "Giefer, Giefer" gerufen. Als Fan wäre ich in der Situation so geschockt gewesen, dass ich es wahrscheinlich auch so kundgetan hätte. Aber die Augsburg-Fans haben uns wieder bewiesen, wie sie mit so etwas umgehen und da bin ich stolz drauf. Deswegen nehme ich ihnen die Pfiffe nicht Weise übel.

War das der schwierigste Nachmittag ihrer Trainerzeit in Augsburg?

Das ist mit das Schwierigste, was nur das Spiel angeht, was ich bisher mitgemacht habe. Nochmal, Bremen hat glaube ich überhaupt keine Ahnung, wie sie das Spiel gewonnen haben, und wir haben keine Ahnung, wie wir es verloren haben.