24.09.2018 07:45 Uhr

Hassplakate: Hopp-Anwalt fordert Spielabbrüche

Die BVB-Fans haben für negative Schlagzeilen gesorgt
Die BVB-Fans haben für negative Schlagzeilen gesorgt

Am Samstag gastierte Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund bei der TSG 1899 Hoffenheim, mehr als ein schmeichelhaftes 1:1 sprang für den BVB dabei nicht heraus. Im Fokus stehen allerdings ohnehin die Geschehnisse auf den Rängen.

Die Anhänger der Borussen enthüllten ein Plakat, versehen mit dem Antlitz von TSG-Mäzen Dietmar Hopp hinter einem Fadenkreuz und dem Schriftzug "Hasta la vista" (Auf Wiedersehen). Zudem gab es bei dem Bundesliga-Spiel weitere beleidigende Spruchbänder und Schmähgesänge gegen den 78-Jährigen. Nicht nur für die BVB-Verantwortlichen ist damit die Grenze des guten Geschmacks überschritten.

Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Co. entschuldigten sich umgehend öffentlich im Namen des BVB bei Hopp und der TSG, Watzke kündigte ein persönliches Gespräch an. Auch die Hoffenheimer meldeten sich zu Wort und forderten, der Hetze geschlossen entgegen zu treten. Laut Informationen des "kicker" hat sich Hopp am Sonntag zudem persönlich an DFL und DFB gewandt.

Der Anwalt des SAP-Mitbegründers fordert derweil, künftig konkrete Schritte einzuleiten. "Bei solchen Vorkommnissen sollte ein Spiel in Zukunft gar nicht erst angepfiffen werden oder erst dann, wenn die Plakate entfernt wurden", zitiert der "kicker" Prof. Dr. Christoph Schickhardt. Ein Vorgehen, das sportrechtlich durchaus möglich wäre. Am Montag wird der Kontrollausschuss des DFB die Vorkommnisse diskutieren.

Gisdol: "Wir müssen alle Kante zeigen"

Auch Markus Gisdol, früherer Hoffenheimer Trainer, erwartet , dass sich der Profifußball geschlossen gegen Hassplakate und Co. zur Wehr setzt.

"Ich glaube, dass wir alle in unseren Business geschlossen dagegen vorgehen sollten", sagte der 49-Jährige in der "SWR"-Fernsehsendung "Sport im Dritten". "Wir sitzen da alle in einem Boot. Wir müssen alle deutlich Kante zeigen, damit Grenzen nicht überschritten werden."

Hopp habe ein unglaubliches soziales Engagement an den Tag gelegt, betonte Gisdol. Viele Fans von gegnerischen Mannschaften lehnen den Milliardär, ab, da er Hoffenheim von einem Dorfklub zum Bundesliga-Team gemacht hat. Gisdol, zuletzt Chefcoach des Hamburger SV, trainierte von 2013 bis 2015 die TSG.