01.10.2018 15:28 Uhr

Erst Nagelsmann, dann Klopp: Balanceakt für Pep

Der englische Fußball-Meister Manchester City kommt nicht nur mit vielen alten Bekannten zum Champions-League-Spiel nach Sinsheim, sondern auch als neuer Spitzenreiter der Premier League - und bringt doch auch mit Sorgen.

Eigentlich hätte es für Pep Guardiola vor seiner Rückkehr nach Deutschland kaum besser laufen können. Der Teammanager von Manchester City steht mit dem englischen Fußballmeister wieder an der Spitze der Premier League. Seinem Intimfeind José Mourinho droht beim Stadtrivalen United das Aus. "Sorgenkind" Leroy Sané ist wieder in der Spur. Ilkay Gündogan hat die Erdogan-Debatte hinter sich gelassen.

Dennoch steht Guardiola am Dienstag in Sinsheim (18:55 Uhr) mächtig unter Druck. Grund dafür ist der überraschende Fehlstart der Skyblues in die Champions League gegen Olympique Lyon (1:2).

Sollte City beim Bundesligisten TSG Hoffenheim nicht gewinnen, würden auf der Insel die Alarmglocken schrillen. Schließlich zählt für die Milliardentruppe in dieser Saison im Grunde nur der Titelgewinn in der Königsklasse.

Dass City im Kraichgau unter Zugzwang steht, passt Guardiola ganz und gar nicht in den Kram. Die Partie unter diesen Voraussetzungen kommt für den früheren Trainer von Bayern München zur Unzeit.

Schließlich schaut ganz England bereits auf den kommenden Sonntag. Dann muss City im Spitzenspiel beim punktgleichen Tabellenzweiten FC Liverpool antreten.

Guardiola kann gegen Hoffenheim nicht rotieren

Guardiola steht zwar ein Luxuskader zur Verfügung, dennoch kann der Coach seine Topstars am Dienstag nicht für die Begegnung am Sonntag bei den Reds von Teammanager Jürgen Klopp schonen. Zu wichtig ist das Spiel in Sinsheim mit Blick auf die Tabelle der Gruppe F.

Das musste Guardiola auch den Journalisten ins Gedächtnis rufen, die nach dem zurückliegenden Sieg gegen Brighton and Hove Albion (2:0) bereits ausschließlich nach Liverpool fragten.

"Natürlich geht es an der Anfield Road um viel. Aber zunächst geht es für uns nach Hoffenheim. Erst danach werden wir uns auf Liverpool vorbereiten", sagte der 47-Jährige, dessen personelle Auswahl zudem durch Verletzungsprobleme eingeschränkt ist. Mittelfeldstar Kevin De Bruyne fällt aus, die Einsätze der angeschlagenen Sergio Agüero und Benjamin Mendy sind fraglich.

Leroy Sané startet wieder durch

Immerhin kann Guardiola wieder auf seinen wichtigsten Mann zurückgreifen - auf sich selbst. Die Niederlage gegen Lyon musste der Coach, der mit den Bayern alle seine drei Punktspiele bei der TSG gewonnen hat, von der Tribüne aus verfolgen.

Der Katalane war aufgrund seiner heftigen Proteste nach dem Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison gegen Liverpool gesperrt. In Sinsheim kehrt Guardiola, der es während seiner Zeit in München noch nicht mit dem Hoffenheimer Trainer Julian Nagelsmann zu tun hatte, auf die Bank zurück.

Von der Seitenlinie aus sah Guardiola zuletzt einen wiedererstarkten Sané. Nachdem der deutsche Nationalspieler in den ersten vier Saisonpartien zuschauen musste, stehen seitdem in drei Partien ein Treffer und drei Vorlagen für Sané zu Buche.

Nach Ansicht Guardiolas hat der 22-Jährige sein Tief nach der Ausbootung von Bundestrainer Joachim Löw vor der WM überwunden: "Leroy hat in den vergangenen Partien richtig gut gespielt."