06.10.2018 21:17 Uhr

Kovac schlägt nach Bayern-Pleite Alarm

Niko Kovac und der FC Bayern sind verzweifelt auf Formsuche
Niko Kovac und der FC Bayern sind verzweifelt auf Formsuche

Nach der desaströsen Darbietung im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) hat Bayern-Trainer Niko Kovac das Auftreten seiner Mannschaft kritisiert. Gleichzeitig nahm der Kroate nach dem vierten sieglosen Pflichtspiel in Folge eine Teilschuld auf sich.

"Wir machen im Moment zu viele individuelle Fehler, die eine gewisse Verunsicherung in die Mannschaft bringen", analysierte Kovac nach der Partie bei "Sky".

Zwar habe es jeder einzelne Spieler versucht, "aber momentan versuchen wir es nicht als Mannschaft", so der Kroate, der forderte: "Du musst als Einheit auftreten, gegen den Ball und mit dem Ball."

Kritik an den Flügelspielern

Eine Ursache für die deutliche und verdiente Pleite gegen Gladbach machte Kovac in der fehlenden Gefahr über die Flügel aus. "Wir schaffen es nicht, uns über die Außen durchzusetzen", kritisierte der Trainer, der gegen die Fohlen auf besagten Positionen zunächst auf Arjen Robben und James Rodríguez, später auf Franck Ribéry und Serge Gnabry setzte. Echte Gefahr ging jedoch von keinem der Außenspieler aus.

Auch von den sonst so offensiven Joshua Kimmich und David Alaba kam über die gesamte Spielzeit kaum etwas.

"Ich bin verantwortlich dafür und stelle mich der Aufgabe. Wir müssen das schleunigst verbessern", nahm Kovac die Mannschaft gleichzeitig in Schutz und einen Teil der Schuld auf sich. 

Müller: "Die Situation ist für uns brutal"

Arjen Robben übte sich nach dem Spiel in Durchhalteparolen und sagte gegenüber "Sky": "Es ist jetzt eine Phase, in der es nicht läuft. Wir müssen da miteinander rauskommen. Ich bin davon überzeigt, dass das passieren wird." Diese Phasen gehören zum Fußball, ergänzte der Niederländer: "Wir müssen das analysieren, aber dann geht's auch weiter."

Thomas Müller wurde dagegen etwas deutlicher und erklärte: "Es ist eine Mischung aus Fehlern, Unvermögen und einem gewissen Anti-Lauf. Mit der ersten Aktion kriegen wir das 0:1. Dann machen wir nochmal einen Fehler, der wieder ausgenutzt wird. Die Situation ist für uns brutal, weil wir schon Aufwand betreiben, aber nicht die richtigen Dinge machen."

Hoeneß und Rummenigge schweigen

Mats Hummels analysierte derweil: "Wir haben genug Zeit, Videoanalyse zu betreiben und zu schauen, was auf dem Platz nicht passt. Wir halten uns mit zu vielen Spielern in völlig ungefährlichen Räumen auf. Das ist immer wieder der Fall."

Für Manuel Neuer war vor allem das zweite Gegentor "ein Schlag ins Gesicht". Das Team habe gut angefangen, dann aus dem Nichts einen Gegentreffer kassiert und "kein Durchkommen gefunden". 

Einblicke in das Innenleben der Mannschaft gewährte Joshua Kimmich: "Wir saßen in der Halbzeit da und wir wussten auch nicht so ganz genau, wie wir 0:2 zurückliegen konnten. Wir haben im Moment nicht so die Sicherheit, das alles so abschütteln zu können."

Keinen Kommentar wollten die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß abgeben. Das Duo saß während des Spiels sichtlich angespannt auf der Tribüne und verschwand nach dem Abpfiff aus dem Blickfeld der Kameras.