Leon Bailey von Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen hätte am Sonntag eigentlich sein Debüt für die jamaikanische Nationalmannschaft geben sollen. Kurz vor dem Länderspiel gegen den karibischen Inselstaat Bonaire machte der 21-Jährige einen Rückzieher.

"Natürlich bin ich nach Jamaika gekommen, weil ich für das Nationalteam nominiert wurde", sagte Bailey dem "Jamaica Gleaner". Er hätte unter der Bedingung einer Abmachung zwischen ihm und dem Verband JFF zugestimmt, für Jamaika aufzulaufen. Doch als er auf der Karibik-Insel angekommen sei, hätte sich ihm "ein komplett anderes Szenario dargestellt." Der Verband habe seinen Teil der Abmachung nicht eingehalten, sodass Bailey sich entschieden habe, nicht gegen Bonaire aufzulaufen, obwohl er eigentlich "bereit ist, das Nationaltrikot überzustreifen."

Englische Medien berichten, Bailey habe bei der JFF gefordert, dass auch sein 20-jähriger Halbbruder Kyle Butler - derzeit beim österreichischen Erstligisten LASK Linz unter Vertrag - für die Länderspiele Mitte Oktober in das Nationalteam berufen werde. Da der Verband entschied, Butler zunächst nur zu einem Probetraining einzuladen, soll Bailey seinen Einsatz für Jamaika abgeblasen haben.

Bislang wartet der Leverkusen-Star auf einen Einsatz in einer A-Nationalmannschaft. Lange war darüber spekuliert worden, für welches Land Bailey zukünftig auflaufen wird. England, Belgien und auch Deutschland galten für den gebürtigen Jamaikaner mit britischen Großeltern als mögliche Kandidaten.

Vergangene Woche schien dann das Rätselraten ein Ende zu haben, da sich der Flügelstürmer mit dem jamaikanischen Verband auf eine Nominierung zu den Länderspielen im Rahmen der CONCACAF Nations League einigen konnte. Nach Baileys Rückzieher scheint nun erneut wieder alles möglich zu sein.