22.10.2018 10:48 Uhr

Gladbachs Höhenflieger Hofmann: Ruft jetzt das DFB-Team?

Jonas Hofmann wechselte 2016 zu Borussia Mönchengladbach
Jonas Hofmann wechselte 2016 zu Borussia Mönchengladbach

Bundesligaspiele in seiner Freiburger Heimat besucht Joachim Löw besonders gerne. Wenn am Freitagabend Borussia Mönchengladbach an der Dreisam gastiert, dann hat der Bundestrainer einen besonders guten Grund ins Stadion zu gehen: Jonas Hofmann.

Der feine Techniker spielt bei Borussia Mönchengladbach eine bärenstarke Saison und hat maßgeblichen Anteil am Höhenflug des fünfmaligen deutschen Meisters. Löw hat den Namen Hofmann im Zuge des Neustarts nach dem WM-Debakel schon selber in den Mund genommen und der mit viel Selbstvertrauen ausgestattete 26-Jährige traut sich den Sprung durchaus zu.

"Das ist ein großer Traum für jeden. Wenn der natürlich in Erfüllung geht irgendwann, dann kommt bei mir auch das Grinsen ein bisschen", sagte Hofmann nach seinem Dreierpack beim 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05.

Gladbach-Kapitän Stindl schwärmt von Hofmann

Hofmann galt schon immer als großes Talent, doch so richtig platzte der Knoten beim Ex-Dortmunder und -Mainzer erst jetzt. "Jonas hat eine super Entwicklung genommen", lobte Kapitän Lars Stindl. Trainer Dieter Hecking stellte fest, "dass Jonas gerade so richtig aufblüht" und zählte die Stärken des Mittelfeldspielers auf: "Er ist laufstark, er ist sprintstark, er ist taktisch sehr gut geschult." Und jetzt trifft er auch noch.

Hofmann ist eines der Gesichter des Gladbacher Erfolgs. Ihm kommt das neue 4-3-3-System wie auch den anderen Offensivspielern entgegen. "Wir sind da unberechenbarer, wir sind sehr variabel", meinte Stindl.

Als erster Verfolger des Spitzenreiters Borussia Dortmund genießen die Gladbacher diese "tolle Momentaufnahme", so Hecking. Träumereien sind rund um den Borussia-Park aber (noch) verboten. Das hat auch Hofmann verinnerlicht: "Wir machen momentan viele Dinge richtig. Wir wissen es aber realistisch einzuschätzen."

Mainz-Vorstand lobt "messerscharfe" Gladbach-Angriffe

Doch die Richtung stimmt. Defensiv stehen die Gladbacher sehr gut. "Offensiv sind wir so stark, dass wir immer einen machen können", sagte Hofmann - sehr zum Leidwesen des Gegners. "Gladbach war brutal effektiv. Die haben messerscharf ihre Angriffe vorgetragen", sagte der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder anerkennend.

Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist der Konkurrenzkampf im Kader. Hecking hat viele Alternativen, die Qualität im Training ist entsprechend hoch. Jeder akzeptiert derzeit seine Rolle, auch wenn er mal draußen sitzen muss. Dementsprechend gelöst ist die Stimmung. "Er hat zum ersten Mal drei Tore erzielt, vielleicht auch zum letzten Mal", sagte Thorgan Hazard, der gegen Mainz das zwischenzeitliche 3:0 erzielt hatte, über Matchwinner Hofmann.