24.10.2018 11:41 Uhr

Bayern-Flop sucht sein Glück unter Babbel in Down Under

Alexander Baumjohann spielt statt beim FC Bayern jetzt in Australien
Alexander Baumjohann spielt statt beim FC Bayern jetzt in Australien

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im Rampenlicht: ein beim FC Bayern München und beim FC Schalke 04 gescheiterter Spielmacher, der in Australien debütierte, der Platzverweis gegen einen früheren Knipser des SC Freiburg sowie ein ehemaliger Innenverteidiger des VfL Wolfsburg, der in England einen Doppelpack erzielte.

Einst galt Alexander Baumjohann als eines der größten deutschen Talente. In der Bundesliga-Saison 2008/2009 überzeugte der offensive Mittelfeldspieler bei Borussia Mönchengladbach.

Im darauffolgenden Sommer klopfte der große FC Bayern an. Baumjohann folgte den Lockrufen gen Süden.

Doch die Zeit beim Rekordmeister wurde für den damals 22-Jährigen zum Fiasko. Nur eine Saison stand er beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag, absolvierte lediglich vier Pflichtspiele.

Nach Stationen auf Schalke und beim 1. FC Kaiserslautern verschlug es den Rechtsfuß zu Hertha BSC. Zwei Kreuzbandrisse später gab es für Baumjohann aber auch in Berlin keine Zukunft mehr.

Baumjohann floh nach Brasilien, wurde aber auch dort nicht glücklich. Schließlich unterschrieb der Edeltechniker im August in Australien bei den Western Sydney Wanderers.

"Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Die Western Sydney Wanderers haben eine großartige Geschichte und sind für mich der beste Verein in Australien", schwärmte Baumjohann bei seiner Vorstellung.

Trainiert wird er in Down Under von Markus Babbel. Auch der frühere Bundesliga-Coach vom VfB Stuttgart und 1899 Hoffenheim wagt in Sydney einen Neuanfang.

Am Wochenende stand für das deutsche Duo die Liga-Premiere gegen Perth Glory an. Das 1:1 gegen den Vorjahresachten der A-League ließ aber noch deutlich Luft nach oben. Für Baumjohann war nach 82 Minuten vorzeitig Schluss.

Während die Wanderers in der abgelaufenen Spielzeit die Playoffs verpassten, soll es dieses Jahr wieder unter die ersten Sechs gehen. Daran werden auch Baumjohann und Babbel letztlich gemessen.

Papiss Demba Cissé fliegt in der Türkei vom Platz

Positive Resultate werden von Papiss Demba Cissé in der türkischen Süper Lig ebenfalls erwartet. Am Wochenende lief es für den einstigen Torjäger des SC Freiburg aber nicht so gut: Cissé handelte sich im Duell seines neuen Vereins Alanyaspor gegen Antalyaspor am Sonntag die Gelb-Rote Karte ein.

In der 63. Minute grätschte der Mittelstürmer seinen Gegenspieler rüde von hinten um. Nur acht Minuten später geriet der 33-Jährige mit dem Antalyaspor-Keeper aneinander, worauf der Unparteiische die Gelb-Rote Karte zückte. Auch wegen des Platzverweises konnte sein Team die 0:1-Pleite nicht mehr abwenden.

Dennoch konnte Cissé in der Türkei schon seine Klasse unter Beweis stellen. In fünf Pflichtspielen gelangen dem Senegalesen starke drei Treffern.

Auch in Deutschland bewies Cissé einst, dass er weiß, wo das Tor steht: 2010/11 erzielte der Angreifer 22 Bundesligatreffer für Freiburg. Anschließend folgten Engagements in der englischen Premier League und China.

Mit Alanyaspor liegt Cissé aktuell auf dem elften Tabellenplatz. Am kommenden Spieltag müssen es seine Kollegen bei Bursaspor jedoch ohne ihn richten.

Wolfsburger Pokalsieger trifft in England doppelt

Anders als Cissé ist Timm Klose aus seiner Zeit in Nürnberg und Wolfsburg eigentlich fürs Tore verhindern bekannt. Doch am Wochenende traf der Schweizer Innenverteidiger in der zweiten englischen Liga für Norwich City selbst - und das gleich doppelt.

Zur Halbzeit waren die Canaries bei Nottingham Forest noch mit 0:1 im Hintertreffen. Dies änderte sich in der 60. Minute, als Klose den Ball nach einer Freistoß-Flanke vom linken Strafraumeck über die Linie drückte. Wenige Minuten vor dem Ende nutzte der 30-Jährige in Folge einer Ecke einen Abpraller des gegnerischen Torhüters aus und staubte trocken zum 2:1-Siegtreffer ab.

"Wir haben dieses Jahr einen sehr guten Teamgeist. Manchmal werden wir noch Schwierigkeiten haben, weil wir gegen gute Gegner spielen, aber wichtiger ist es, wie man aus diesen Situationen herauskommt. Heute haben wir das gut gemacht", freute sich Klose nach der Partie.

Unter dem früheren BVB-Nachwuchscoach Trainer Daniel Farke ist der DFB-Pokalsieger von 2015 bei Norwich gesetzt. An den ersten 14 Spieltagen verpasste Klose lediglich 45 Minuten.

Auch dank ihm dürfen die Fans an der Carrow Road weiter von der Rückkehr in die Premier League träumen. Der Rückstand auf Tabellenführer Middlesbrough beträgt gerade einmal zwei Punkte.

Jannik Kube