31.10.2018 12:07 Uhr

Hecking vor Verlängerung bei Borussia Mönchengladbach

Seit 2016 in Mönchengladbach: Dieter Hecking
Seit 2016 in Mönchengladbach: Dieter Hecking

Trainer Dieter Hecking hat sich bei Borussia Mönchengladbach neu erfunden. Die Vertragsverlängerung ist nur noch eine Frage der Zeit.

Auf seinen Hund hört Hecking eher nicht, wenn es um seine Zukunft als Trainer geht. "Balou ist nicht wie Cando", sagt der Coach von Borussia Mönchengladbach über seinen Bernersennen-Mischling, der anders als der Vierbeiner von Jupp Heynckes mehr am Laufen als am Bellen interessiert ist.

"Wenn ich die Joggingschuhe raushole, freut er sich bei Wind und Wetter. Am Ende hängt bei uns beiden die Zunge raus", so der Fohlen-Coach, der in der Nähe von Bad Nenndorf einen Bauernhof besitzt.

Hecking muss sein Trainer-Schicksal also selbst in die Hand nehmen. Und das macht er derzeit höchst erfolgreich. Der Vertrag des 54-Jährigen läuft am Saisonende aus, dennoch verzichteten beide Seiten bislang auf eine Verlängerung. Wohl auch, weil die vergangene Rückrunde eher mäßig verlief und Heckings Rückhalt bei den Fans schwand.

Inzwischen hat sich die Stimmung gedreht, die Vertragsverlängerung scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Rückendeckung von Sportdirektor Eberl

"Noch in diesem Jahr" werde er sich mit Sportdirektor Max Eberl an einen Tisch setzen, verriet der Trainer unlängst: "Max wird den Zeitpunkt bestimmen. Dann wird man sehen, ob wir verlängern, oder ob wir den Vertrag auslaufen lassen."

Wobei alles für die erste Variante spricht. "Dieser Mann hat Herzblut für diesen Verein, er gibt alles für Borussia", hatte Eberl den Borussia-Mitgliedern Anfang des Jahres auf der Jahreshauptversammlung zugerufen, als die Kritik am lautesten war.

Hecking war Ende 2016 als Nachfolger von André Schubert gekommen - mit dem Eberl wenige Wochen zuvor verlängert hatte. Vielleicht sehen beide Seiten auch deswegen keinen Grund zur Eile.

Hecking führte die Borussia mit der zweitbesten Rückrunde der vergangenen 20 Jahre vom 14. auf den 9. Tabellenplatz, erreichte das Halbfinale im DFB-Pokal und das Achtelfinale in der Europa League. In der folgenden Saison blieb eine Entwicklung allerdings aus.

"Dass wir miteinander reden werden, ist selbstverständlich"

Das ist nun anders, der Pokalsieger von 2015 hat sich ein Stück weit neu erfunden. Das in Gladbach fest verankerte 4-4-2 ist einem 4-3-3 gewichen, zudem stellt er auch während des Spiels gerne um, etwa auf eine Dreierkette.

Das liegt auch daran, dass die ewigen Verletzungssorgen derzeit kein Thema sind, ist aber auch den starken Neuzugängen geschuldet. Vor allem Alassane Pléa erwies sich als echte Bereicherung, Platz drei in der Tabelle ist die Belohnung.

"Ich habe mich im Sommer mit Max Eberl zusammengesetzt und wir haben die Situation analysiert. Wenn ich jetzt sehe, wie viel Qualität wir im zentralen Mittelfeld haben, darum beneiden uns viele Vereine", meinte Hecking.

Das nächste längere Gespräche dürfte daher mit einem neuen Vertrag enden. "Wir haben uns bislang noch nicht verständigt, wann und wie wir reden", sagte Eberl bereits: "Aber dass wir miteinander reden werden, ist selbstverständlich." Mischling Balou dürfte nichts dagegen haben.