31.10.2018 15:16 Uhr

Wahnsinn in Wolfsburg: 52:0 - ist der VfL noch zu stoppen?

Altmuth Schulth musste bislang kein einziges Mal hinter sich greifen
Altmuth Schulth musste bislang kein einziges Mal hinter sich greifen

Elf Plichtspiele haben die Frauen des VfL Wolfsburg in dieser Saison bereits in der Fußball-Frauen-Bundesliga, der Champions League und dem DFB-Pokal absolviert und dabei sage und schreibe 52:0 Tore erzielt – Rekord!

In ihrem Torwahn scheinen die Wölfinnen auch vor der großen Konkurrenz in der Liga nicht zurückzuschrecken. Die (Geheim-)Favoritinnen aus Essen (5:0), Freiburg (3:0) und vor allem von Bayern München (6:0) wurde in dieser Saison regelrecht vom Platz gefegt. Bereits fünf Punkte Vorsprung nach sieben Spieltagen weist die Tabelle zu Gunsten der Double-Siegerinnen der letzten beiden Jahre aus.

Doch der ganz große Traum für die Frauen des Werksklubs ist in dieser Saison der Sieg in der Champions League. Bereits 2013 und 2014 konnten sich die Wolfsburgerinnen den Titel in der Königsklasse sichern, in den letzten vier Jahren scheiterten sie aber immer an namhafter Konkurrenz aus Frankreich. Zuletzt im Finale gegen Olympique Lyon, das sie mit 1:4 nach Verlängerung verloren.

Das soll nun anders werden. Nach dem 4:0 im Hinspiel steht das Team von Stephan Lerch im Duell mit Atlético Madrid bereits wieder mit einem Bein im Viertelfinale.

Mit Hühnern und Pistole - Schult jagt ihren eigenen Rekord

Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei neben der Top-Offensive um Europas Fußballerin des Jahres Pernille Harder und Polin Ewa Pajor auch die Defensive des VfL – allen voran Deutschlands Nationaltorhüterin Almuth Schult. Nach sieben Liga-Spielen ohne Gegentor will sie nun ihren Rekord aus der Saison 2014/2015 brechen, als sie 1051 Minuten ohne Gegentor blieb und sie und ihr Team bis zum Saisonende insgesamt nur vier Gegentore in der Liga zuließen.

Ihr persönliche Leistung führt die Torhüterin auf das Fangen von Hühnern im Stall und ihr Kindheitshobby zurück, wie sie der ''Sport Bild'' verriet: ''Ich habe Luftpistole geschossen. Da musst du dich wirklich auf jeden Schuss konzentrieren. Sobald du einmal etwas verreißt, kannst du deine komplette Serie vergessen. Das hat mir damals sehr geholfen, diesen Fokus zu halten. Jetzt mach ich das einfach im Spiel.'' Die Arbeit im Hühnerstall stärke hingegen neben der Fangsicherheit auch ihre Bodenständigkeit.

Den Erfolg des Teams macht sie aber nicht nur an ihrer Person fest: ''Wenn wir alle elf gut harmonieren, dann lassen wir sehr wenige Chancen zu.'' Denn auch die erfolgreiche Defensivarbeit fängt laut Schult bei den Stürmerinnen an.

Sollte es jedenfalls bei den Frauen des VfL Wolfsburg weiterhin so laufen, dann könnten sie 2019 wohl das zweite Mal in Ihrer Vereinsgeschichte das Triple feiern - ein Titelerlebnis, das Almuth Schult bisher noch verwehrt blieb.