15.11.2018 10:10 Uhr

Schieber über BVB-Zeit: "Auf mich alleine gestellt"

Julian Schieber möchte beim FCA endlich wieder voll angreifen
Julian Schieber möchte beim FCA endlich wieder voll angreifen

Nach einer neuerlichen Verletzung hofft Julian Schieber darauf, mit dem FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga durchstarten zu können. Im Interview äußert sich der Stürmer außerdem zu seiner Zeit beim BVB, Auslandsausflügen und spirituellen Immobilien.

Im Sommer wechselte der 29-jährige Offensivmann von Hertha BSC in den Süden der Republik, um sich dem FC Augsburg anzuschließen. "In Berlin war ich immer nur der Spieler, der lange weg war und aus einer schweren Verletzung kommt. Das wollte ich nicht mehr", erklärte Schieber die Notwendigkeit eines Tapetenwechsels im "kicker".

Um ein Haar wäre der Neustart allerdings gar nicht bei den Fuggerstädtern erfolgt: "Es hätte auch Thailand werden können." Das Land und seine Leute kenne er schon länger, so Schieber. Kontakte hatte Schieber ebenfalls bereits geknüpft, ehe dann letztlich doch die Entscheidung pro Augsburg fiel.

Start beim FC Augsburg denkbar schlecht

Der Einstand bei seinem neuen Klub entwickelte sich aber anders als erwartet: Nur Tage nach seinem ersten Treffer im FCA-Dress musste Schieber im Juli abermals unters Messer. Ein freier Gelenkkörper musste aus dem ohnehin lädierten Knie entfernt werden. Dass er so früh ausfiel, sei "ärgerlich". Ein prinzipielles Problem mit dem Knie gebe es aber nicht, die neuerliche OP habe mit alten Knorpelschäden nichts zu tun gehabt.

"In der Reha gehst du immer ans Limit, der Körper zeigt dir, wenn du mal runterfahren musst", beschreibt der Rechtsfuß seinen Weg zurück auf den Rasen. Dort möchte er an seine Hochphasen anknüpfen, Spiele wieder "entscheiden". So wie beim 1. FC Nürnberg oder Borussia Dortmund.

Gerade die Zeit bei den Schwarz-Gelben habe ihn nach vorn gebracht: "In Dortmund war ich dann auf mich alleine gestellt, das hat mir damals gutgetan." Erstmals hätten ihn weder Familie noch Freunde ablenken können. Und missen wolle er die Zeit im Ruhrpott schon gar nicht: "Wenn ich an das Wunder gegen Malaga in der Champions League denke, bekomme ich immer noch Gänsehaut."

FC Augsburg ein "Schritt zurück"

Als die Einsatzzeiten weniger wurden, habe er sich dann aber entschieden, einen "Schritt zurück zu machen". Und da sei der FCA eben die richtige Anlaufstelle. Schließlich sei hier alles "ein bisschen kleiner und familiärer". Die Leistung müsse aber trotzdem passen.

Für anderweitige Schlagzeilen sorgte Schieber zuletzt als er nahe seiner Heimat Backnang eine Kirche erwarb. Daraus wolle er in den kommenden Jahren einen "Raum für gemeinnützige Zwecke" machen. Der Medienwirbel kam für ihn überraschend. "Ich habe ja nicht den Kölner Dom gekauft, sondern nur eine ganz kleine Kirche", so Schieber. Die Aktion habe jedenfalls keine religiösen Hintergründe.

Ein wenig Gottesbeistand wäre derzeit vermutlich dennoch willkommen.