19.11.2018 08:54 Uhr

VfB-Coach Weinzierl: Schalke-Job eine "Auszeichnung"

VfB-Stuttgart-Coach Markus Weinzierl sprach über seine Zeit beim FC Schalke
VfB-Stuttgart-Coach Markus Weinzierl sprach über seine Zeit beim FC Schalke

2014/15 führte Markus Weinzierl den Fußball-Bundesligisten FC Augsburg sensationell in den Europapokal, ein Engagement beim FC Schalke 04 brachte 2016/17 allerdings große Ernüchterung.

Erst im Oktober 2018 kehrte der 43-Jährige auf die Trainerbank zurück, musste beim VfB Stuttgart jedoch vier Spiele auf seine ersten Punkte warten. Nun äußerte sich der Coach zu seinen Plänen mit den Schwaben und seine Zeit bei S04.

"Traditionsvereine bringen viele Vorteile mit sich, zum Beispiel die enge Verbundenheit mit und die Zuneigung von den Fans. Aber Traditionsklubs sind auch sehr emotional. Dort braucht man Erfolg noch mehr als anderswo. Der Druck ist größer. Aber das macht doch den Reiz aus, und es ist für jeden Trainer eine Auszeichnung, dort arbeiten zu dürfen", kommentiert Weinzierl seine Saison als Übungsleiter des FC Schalke gegenüber dem "kicker".

Weinzierl wechselte im Sommer 2016 zu den Knappen, konnte die großen Erwartungen aber nicht erfüllen. Nach einer Saison - Schalke erreichte nur Platz zehn in der Liga - trennten sich die Wege wieder.

Der Schritt zum Ruhrpott-Riesen sei jedoch keineswegs zu früh gekommen, erklärt Weinzierl. Man habe sich das Leben damals schlicht "selbst schwer gemacht". In der Liga startete Schalke 2016 mit fünf Niederlagen und lief von Beginn an den eigenen Ansprüchen hinterher. Für Weinzierl eine Phase, die zum Trainerleben dazugehört. 

"Die wenigsten schaffen es, nur erfolgreich zu sein. Dieser Schnelllebigkeit muss man sich stellen. [...] Es gilt, cool zu bleiben und die Nerven zu bewahren", so Weinzierl. "Wer ruhig bleibt, wird sich auf Dauer durchsetzen."

VfB Stuttgart hat in Nürnberg einen "guten Anfang" gemacht

Auch beim VfB Stuttgart erwischte Weinzierl keinen Start nach Maß. Die ersten drei Partien gingen krachend verloren, Stuttgart kassierte elf Tore und erzielte kein eigenes. Am elften Spieltag folgte allerdings ein 2:0-Erfolg beim direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg. Der erste Schritt in die richtige Richtung?

Um dem Tabellenkeller endlich zu entfliehen, müsse der VfB sein Selbstvertrauen aber weiter steigern. "Es ist nicht einfach, wenn man andere Ziele hat und plötzlich im Tabellenkeller festhängt. Das muss jeder Spieler erst einmal richtig einordnen. Aber ich glaube, wir haben in Nürnberg einen guten Anfang erlebt", führt Weinzierl aus.

Der Fokus sei nach wie vor allerdings auf den Klassenerhalt ausgerichtet. Ein Ziel, das Weinzierl auch ohne weitere Neuzugänge erreichen will. "Das Transferfenster ist zu. Ich konzentriere mich auf die Spieler, die mir zur Verfügung stehen. Sie haben alle Qualität und genießen mein vollstes Vertrauen."

Am kommenden Freitag gastieren die Stuttgarter bei der ebenfalls kriselnden Werkself von Bayer Leverkusen. Mit einem Sieg könnte man punktetechnisch zu den Leverkusenern aufschließen (11).