Spielführer Manuel Neuer sieht sich trotz der lauter werdenden Stimmen nach einem Umbruch auch auf der Torhüter-Position in der Fußball-Nationalmannschaft weiterhin als Nummer 1 im deutschen Tor. 

"Ich selbst werde älter, fühle mich dadurch aber nicht langsamer oder schwächer, dass ich sagen würde: Mir hat ein anderer etwas voraus", stellte der DFB-Stammtorhüter gegenüber der "Sport Bild" fest.

Der Schlussmann des FC Bayern München akzeptiere, dass neben ihm mit Barca-Keeper Marc-André ter Stegen sein größter Konkurrenz um die Position im Kasten realistische Ansprüche auf Spielzeiten erhebt. Der 32-Jährige verwies neben seinen sportlichen Qualitäten vor allem auch auf seine Führungsposition innerhalb der Mannschaft.

"Ich bin jetzt auch schon etwas länger Kapitän, deshalb kenne ich meine Aufgaben. Ich freue mich, wenn ich hungrige Spieler vor mir habe, die zuhören und gecoacht werden wollen. Das ist eine neue Situation, die mir Spaß macht", betonte der viermalige Welttorhüter.

Neuer selbstbewusst: "Habe immer Verantwortung übernommen"

Nach Informationen der Sportzeitung habe es im Vorfeld und während der verpatzten WM in Russland mehrere Stimmen innerhalb des Teams gegeben, die ter Stegen aufgrund der zuvor gezeigten Leistungen bereits lieber anstatt Neuer im deutschen Tor gesehen hätten. 

Neuer setzt auch in Zukunft auf seine Leader-Qualitäten. In dieser Hinsicht ist er seinem sechs Jahre jüngeren Konkurrenten noch einiges voraus: "Gefühlt war ich schon immer im Mannschaftsrat und habe immer Verantwortung übernommen", weiß der Mannschaftskapitän der Bayern und der Nationalelf. 

Sollten sich seine momentan klar unterdurchschnittlichen Leistungsnachweise wie gehaltene Bälle oder Zu-Null-Spiele im Bayern-Tor nicht verbessern, dürfte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Länderspieljahr 2019 dennoch allmählich ernsthaft über einen Umbruch auch auf der Torhüter-Position nachdenken.