29.11.2018 20:20 Uhr

Die Rückkehr des Rapid-Geists

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer hatte in Moskau ein glückliches Händchen
Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer hatte in Moskau ein glückliches Händchen

Sichtlich gelöst war Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft bei Spartak Moskau. Erstmals seit langem fiel dabei auch wieder die Bezeichnung "Rapid-Geist" - und das nicht zu Unrecht.

"Die Mannschaft hat geschlossen eine tolle Leistung gebracht. Das hat man auch draußen gespürt. Die Jungs haben es schlicht verstanden, dass wir heute nicht als Verlierer vom Platz gehen durften", so der Trainer.

Rapid hat erstmals seit dem Cup-Viertelfinale gegen die SV Ried am 28. Februar einen Rückstand in einem Pflichtspiel in einen Sieg gedreht.

Von einem "verdienten Sieg" sprach Kühbauer. Vor allem weil seine Mannschaft über 90 Minuten aktiver gewesen sei. Unbeteiligt war der ehemalige Spielmacher daran auf gar keinen Fall. Denn von der Seitenlinie aus führte er vor allem mit einer Aktion gekonnt Regie: Die gleichzeitigen Einwechslungen von Philipp Schobesberger und Stefan Schwab.

"Wenn man 0:1 hinten ist, ist es nicht falsch, wenn man zwei Spieler bringen kann, die ein Upgrade darstellen. Aber generell haben heute auch andere Spieler, Spieler an die man vielleicht normal nicht so glaubt, ihre Leistung gebracht", so Kühbauer.

Rapid in der Schlussphase körperlich überlegen

Rapid war in den letzten Monaten oftmals vor allem in der zweiten Hälfte physisch unterlegen. Dieses Mal war die Situation umgekehrt. "In der 75. Minute war meine Mannschaft einfach müde. Rapid hat gut gespielt, es war kein Zufall, dass sie zwei Tore geschossen haben", gestand Spartak-Trainer Oleg Kononov.

"Wie kann es sein, dass der Achte der österreichischen Liga besser ist als Spartak?" lautete die Frage eines russischen Journalisten. "Das ist Fußball. Ich bin aber auch der Meinung, dass es keinen großen Unterschied zwischen der Bundesliga und der Premier Liga gibt", antwortete Kononov etwas überraschend.

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Die grün-weiße Ausgangssituation ist jetzt mit sieben Punkten natürlich hervorragend. Rapid hat es in jedem Fall in der eigenen Hand. "Es ist wunderbar, dass man die Tabelle einmal von der anderen Seite anschauen kann. Wir haben ein Heimspiel - und wir werden alles daran setzen, dass wir überwintern", so Kühbauer.

Ein Unentschieden reicht gegen die Rangers. Dass das Stadion wenige Tage vor Weihnachten kochen wird, darf als Fakt angenommen werden. Und beschenken kann sich Rapid nun auch selbst.

Johannes Sturm, Moskau