30.11.2018 10:57 Uhr

Hamann wettert gegen FCB-Bosse: "Da fehlen mir die Worte"

Dietmar Hamann übte harsche Kritik am Führungsstil des FC Bayern
Dietmar Hamann übte harsche Kritik am Führungsstil des FC Bayern

Dietmar Hamann ist der Meinung, dass das Achtelfinale in der Champions League für den FC Bayern München kein Selbstläufer werden wird, egal gegen welchen Gegner der deutsche Fußball-Rekordmeister antreten muss (Auslosung am 17. Dezember).

"Abgesehen davon, dass es in der Runde der letzten 16 in Europa keine leichten Gegner mehr gibt, muss der FC Bayern in der aktuellen Lage rund um den ganzen Verein jede Mannschaft fürchten", schrieb der 45-Jährige in seiner Kolumne auf "skysport.de".

Auch was die Stimmung bei den Münchnern angeht, sieht der Experte in nächster Zeit wenig Potenzial auf Versöhnung und kritisiert dabei besonders die Führungsebene: "Angefangen hat das Ganze mit der berüchtigten Pressekonferenz. Das Grundgesetz zitieren, dann aber Spieler und Medien beleidigen. Legenden wie Paul Breitner aus der Loge verbannen, aber Spieler nicht sanktionieren, die handgreiflich gegenüber Journalisten werden. Da fehlen mir die Worte."

Der FC Bayern sei seit "50 Jahren das Aushängeschild des deutschen Vereinsfußballs", führte Hamann weiter aus: "Es laufen Tausende Kinder mit Ribéry-Trikots herum und dieser Spieler darf sich dann mit einer Entschuldigung davonschleichen, nachdem er einem Reporter eine Watschn verpasst hat."

Hamann kritisiert deutlich: "Alle miteinander haben beim FC Bayern ein große Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Diese wurde mit Füßen getreten." Das "Zeichen nach außen" sei fatal.

BVB: Hamann bleibt bei Alcácer skeptisch

Bei Konkurrent Borussia Dortmund hob der ehemalige Nationalspieler vor allem das Sportliche in den Fokus, genauer: Paco Alcácer. Trotz zahlreicher Tore bisher bleibt Hamann mit Blick auf den Spanier skeptisch.

"Es steht außer Frage, dass er die Qualität besitzt. Ein guter, positiver Typ, der super in diese tolle BVB-Mannschaft passt. Aber: Alcácer muss so schnell wie möglich auch von Beginn an die wichtigen Tore erzielen", so der "Sky"-Experte, "denn man hat mit Sicherheit keine 25 Millionen Ablöse gezahlt, um 'nur' einen genialen Joker verpflichtet zu haben."

Wenn ein Stürmer "nicht das Selbstvertrauen hat, dass er auch von der ersten Minute an eine Waffe ist", entstehe schnell ein Problem, so Hamann weiter. "Ich bleibe weiterhin skeptisch, ob er einer ist, der wie Lewandowski meistens von der ersten Minute an voll da ist und fast immer das 1:0 schießt, oder ob sich diese Entwicklung nicht einstellt."